Von Breitlings Rolle als Lebensretter, Weltallflügen aus der Prä-Moonwatch-Ära und fälschlich als Alleinauftrag Omegas verstandenen Diensten im Auftrag der britischen Majestät – hier sind 10 Fakten über Breitling, die dir möglicherweise neu sind.
Der berühmteste Chronograph, der bei NASA-Missionen zum Einsatz kam, ist zweifellos die Omega Speedmaster Professional. Was viele nicht wissen, ist, dass die Breitling Cosmonaute am Handgelenk von Astronaut Malcolm Scott Carpenter bereits Jahre davor die Erdatmosphäre verließ. So wurde das Modell, das speziell in Hinblick auf die an Bord von Aurora 7 vorherrschenden Bedingungen entwickelt worden war, zum ersten Chronographen im Weltall. Neben einem Rechenschieber für die Durchführung von Navigationsberechnungen wurde der Tri-Compax-Chronograph im Unterschied zum Navitimer auch mit einer 24-Stundenanzeige ausgestattet. Dies ermöglichte eine von der Tageszeit unabhängige Anzeige, womit Astronauten über die Uhrzeit und die Position der Sonne im All die Position der Raumschiffkapsel ermitteln konnten.
Bekannt ist, dass Breitling sämtliche Uhren von der COSC als Chronometer zertifizieren lässt. Dies betrifft nicht nur mechanische Uhren. Als einziger Hersteller lässt Breitling auch sämtliche Quarzuhren zertifizieren. Die 11-tägige Prüfung umfasst unter anderem einen Test, bei dem die Gangbweichung pro Tag temperaturabhängig zwischen maximal 0,05 und 0,2 Sekunden betragen darf. Anders als bei Rolex, ist bei Breitling im Lieferumfang für jedes Modell ein entsprechendes Zertifikat enthalten.
In Feuerball trägt der von Sean Connery interpretierte Bond einen Breitling Top Time Chronographen. Diesen erhielt er von Major Boothroyd nicht nur, um damit die aktuelle Uhrzeit festzustellen. Mithilfe eines eingebauten Geigenzählers konnte der Geheimagent im Dienste der britischen Majestät auch die Stärke von ionisierter Strahlung messen. Bis heute war dies der einzige Streifen, bei dem James Bond eine Breitling trägt.
Völlig zurecht gilt der Navitimer als der ultimative Pilotenchronograph – dies sicherlich nicht nur aufgrund seiner Funktionsvielfalt, sondern auch wegen seines unverkennbaren Designs. In seinen Grundzügen stammt der typische Navitimer-Look mit Riffellünette und Tri-Compax-Anordnung vom fast 10 Jahre früher lancierten Chronomaten. Wenig überraschend, dass dies manchmal vergessen wird, hat der heutige Chronomat mit dem Ursprungsentwurf schließlich wenig gemein.
Der Chronomat stammt aus einer Zeit, in der Uhren häufig eine ganz bestimmte berufsspezifische Aufgabe erfüllen sollten. Da Breitling heute untrennbare mit der Pilotenzunft in Verbindung gebracht wird und etwa der Navitimer ein Jahrzehnt nach dem Launch des Chronomaten zum offiziellen Zeitmesser der AOPA Pilot Association auserkoren wurde, wird häufig davon ausgegangen, dass auch schon der Chronomat als Pilotenuhr entwickelt worden war. Tatsächlich gibt jedoch schon der Name Aufschluss über die intendierte Zielgruppe des multifunktionalen Zeitmessers. Da die Uhr mit ihren zu synchronisierenden zwei Skalen mehrere Rechenoperationen erlaubte, sollte sie vor allem Mathematikern, aber auch anderen zahlennahen Berufsgruppen bei der Arbeit behilflich sein.
Breitling wird untrennbar mit hochwertigen Chronographen in Verbindung gebracht. Da verwundert es, dass Breitling erst im Jahr 2009 das erste inhouse entwickelte und produzierte Chronographenwerk auf den Markt brachte. Davor waren ausschließlich Ébauches von Werkelieferanten wie Venus, Valjoux und ETA verbaut worden. Das B01 überzeugt indes mit hoher Ganggenauigkeit und Zuverlässlichkeit. Breitling selbst gewährt für alle Modelle mit Breitling 01 eine Herstellergarantie von ganzen 5 Jahren.
Ende der 1970er Jahre geriet der Traditionsbetrieb in Schieflage und war schließlich insolvent. Zahlreiche Vermögenswerte wurden daraufhin veräußert. Verkauft wurden unter anderem auch die Namensrechte für Breitling und Navitimer – und zwar an den Mitbewerber Sicura, der seinerseits vor allem für Taucheruhren und sportlichere Chronographen im mittleren Preissegment bekannt war. Als einer der wenigen Hersteller, die nicht zu einem der drei großen Konzerne Richemont, Swatch und LVMH gehören, setzt Breitling heute mit unentwegter Konsequenz das sportlich orientierte Firmenerbe fort, das ganz im Zeichen der Kurzzeitmessung und der Aeronautik steht.
Als weltweit erste Uhr mit integrierter Notrufbake wurde die Breitling Emergency im Jahr 1995 lanciert. Diese soll Piloten, Abenteurer und andere in Notlage geratene Personen orten und damit vor einem letalen Unglück bewahren. Tatsächlich sind zumindest zwei Fälle hinreichend dokumentiert, in denen die breitling Emergency Leben rettete: Im Jahr 2003 stürzten zwei britische Helicopter-Piloten ab und konnten anschließend mit Hilfe ihrer Emergency in den Weiten der Antarktis lokalisiert und medizinisch versorgt werden. Einen rechtzeitigen Bergungseinsatz ermöglichte die Uhr auch im Jahr 2012, als ein Grizzly-Jäger allein in der Wildnis Alaskas festsaß. Der Zweifrequenz-Transmitter der Breitling Emergency konnte damit nachweislich mindestens 3 Menschenleben retten.
Breitling haftet der Ruf an, übergroße Uhren herzustellen, die sich ausschließlich an Träger mit großen Handgelenken oder mit einer Vorliebe für übergroße Uhren richtet. Auch wenn viele der aus Grenchen stammenden Entwürfe deutlich mehr als 4 Zentimeter mit Durchmesser messen, werden etwa in der Superocean, Chronomat und Colt Kollektion auch wieder vermehrt moderate Gehäusegrößen zwischen 40 und 42 mm angeboten. Einige Modelle messen überhaupt nur 36 Millimeter und sind vor allem für Träger mit schmaleren Handgelenken interessant. Ein Trend, der sich in nächster Zeit fortsetzen könnte: Aufgrund der mehrjährigen Entwicklungsphase ist die Beschaffenheit von Kalibern oft der beste Indikator dafür, wohin die Reise bei der Ausrichtung einer Marke in den kommenden Jahren gehen soll. Da das kürzlich lancierte Breitling 01 Manufakturwerk schlanker als das Referenz-Chronographenwerk ETA/Valjoux 7750 ist, könnte dies für fortlaufend mehr Understatement im Breitling-Programm sprechen.
In den 1940ern und frühen 1950ern waren die Brücken der meisten Breitlingwerke noch nicht signiert. Dies betrifft vor allem die einfacheren Modelle – etwa jene, in denen das Venus 170 verbaut wurde. Der Hintergrund für diese Nachlässigkeit bei der Signatur von Werksteilen ist einfach: In jener Zeit ahnte man bei Breitling (so wie auch bei anderen heute bekannten Herstellern) noch nicht, dass um die eigene Marke Jahrzehnte später ein Kult entstehen würde. Der späteren Identifikation von Inschriften und Seriennummern wurde deshalb keine allzu große Bedeutung beigemessen.
Da der Glaube weit verbreitet ist, dass nur signierte Uhrwerke echt sind, haben sich übrigens einige gewiefte Finisseure darauf spezialisiert, generische Werksbrücken aus dem Drittmarkt mit gefälschten Breitling-Signaturen zu versehen. Mehr als auf Kaliber-Signaturen ist bei der Beurteilung von Vintage-Breitling-Modellen aus dieser Zeit deshalb auf andere Dinge zu achten: Etwa auf für die jeweilige Referenz korrekte Bezeichnungen am Gehäuseboden, den Font sämtlicher Schriftzüge und Ziffern auf dem Zifferblatt und grundsätzlich alle auf den ersten Blick unbedeutend erscheinenden Details (denn genau diese sind es, die von Fälschern in der Regel vernachlässigt werden). Neben mit Breitling signierten und unsignierten Brücken existieren übrigens auch solche, die mit Montbrillant signiert sind. So wie die gleichnamige Kollektionbenannt nach Breitlings Fertigungsstätte in der Rue Montbrillant.
In the 1940s and early 1950s, bridges of most Breitling movements weren’t branded. This affected most of the more basic models e.g. the ones in which the Venus 170 calibre was incorporated. The reason for the absence of a signature is quickly explained: most manufacturers never foresaw that devoted enthusiasts would rise up around their brands. The identification of signatures, labels, and serial numbers wasn’t always given a lot of consideration.
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