8 Chronographen, die zur Uhrenikone wurden

By Montredo in Lifestyle
Mai 13, 2019
8 Chronographen, die zur Uhrenikone wurden

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Chronographen sind der ewige Collector’s Favorite und gerade in den letzten Jahren erlebt die Kurzzeitmessung am Handgelenk einen nie dagewesenen Boom in der Sammlergemeinde. Kein Wunder. Wird die Mechanik beim Anwender doch bei kaum einer anderen Uhr so ganzheitlich erlebt und mit fast allen Sinnen erfasst. Chronographen sind schon allein deshalb so faszinierend, weil das Surplus in Form von Zifferblättern, Zeigern, Skalen und Drückern auch mehr gestalterischen Spielraum hinsichtlich Funktion und Design erlauben. Das Ergebnis sind die mitunter größten Uhrenklassiker der Geschichte. Hier sind sie, die 8 wichtigsten, kultigsten und irgendwie auch ewig besten Chronographen der Welt.


8. (TAG) Heuer Monaco

Die Heuer Monaco ist nicht wie jede andere Uhr. Schon allein die markanten, konvex geformten 4 Seitenkanten, die gerade noch das perfekte Quadrat verhindern, tanzen aus der Reihe. Und dann ist da auch noch die linksseitige Krone des Calibre 11, auch bekannt als Chronomatic, das aber mal so gar nicht dem Einheitsbrei einer damals wie heute von relativ wenigen Fabrikaten bestimmten Werkelandschaft entspricht. Als eines der ersten Chronographenwerke mit Automatikaufzug hat das Calibre 11 die Uhrenwelt nachhaltig beeinflusst. Abhängig davon, welchen Zeitpunkt man für als ausschlaggebend befindet (und welcher horologischen Glaubensrichtung man angehört) gilt das Calibre 11 der Monaco für einige auch überhaupt als das erste seiner Art und sei demnach dem Seiko 6139 und dem Zenith El Primero sogar um eine Nasenlänge voraus gewesen. Ein Rekord ist der Heuer Monaco indes sicher: Sie war der erste quadratische Chronograph mit automatischem Aufzug. Nunja, manche Rekorde kann man mit etwas Fantasie auch an den Haaren herbeiziehen. Was hingegen unantastbar ist, ist der Status der Heuer Monaco als absolute Ikone der Uhrenwelt. Und auch vor der Leinwand macht der Kult nicht halt: Im Film Le Mans mit Steve McQueen wurde sie zum Kult und in Breaking Bad erhält sie Walter White von Jesse Pinkman als Geschenk mit Symbolgehalt. Eine Uhr mit Charakter und eine Statement-Uhr, die sich ihren Vintage-Charakter bis heute bewahrt hat. Schön, dass es heute auch noch ein paar Uhren mit Ecken und Kanten gibt.


7. Universal Genève Tri-Compax

Für den Sonderstatus von Universal Genève als Kultmarke unter Vintage-Liebhabern gibt es gleich mehrere Erklärungen: Zuallererst ist Universal ein Hersteller, der seit jeher auch selbst Chronographenwerke produzierte, was nicht nur heute, sondern vor allem auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts alles andere als selbstverständlich war. Tatsächlich setzten zu jener Zeit fast alle renommierten Uhrenhäuser auf einige wenige Werkeétablissements wie Valjoux, Venus oder Excelsior Park. Gleichzeitig war Universal einer der großen Innovatoren auf dem Gebiet der Entwicklung des modernen Chronographen. Etwa war der Dato Compax der weltweit erste Chronograph mit Datumsfunktion und mit dem Aero Compax stellte man einst eine Art Business-Chronographen vor, der einen vierten Totalisator zur Vormerkung von Terminen bereitstellt. Der Gipfel der Schöpfung der damaligen Zeit war der Universal Genève Tri-Compax, dessen Spitzname “The Glorious”, “Le Glorieux” oder “Il Glorioso” gleich in mehreren Sprachen Teil der gängigen Uhren-Nomenklatur geworden ist. Den Namen Tri-Compax erhielt die Uhr, da sie mit einem Chronographen, einem Vollkalender und der aktuellen Mondphase über insgesamt 3 Zusatzfeatures verfügt. Heute ein Funktionskatalog, der von so manchem ETA 7750 mit Zusatzmodul erfüllt wird, waren die beiden Kaliber 481 und 281 damals eine echte Besonderheit in der Werkelandschaft und machten den Tri-Compax, neben dem besonderen Design mit 4 Hilfszifferblättern und einer großen Vielfalt an mitunter ausgefalleneren Gehäusevarianten zum absoluten Klassiker. Zur Ikone wurde die Uhr nicht zuletzt auch durch eine Fanschar, die von Eric Clapton über Harry S. Truman bis hin zu Jean Cocteau reicht. So richtig befeuert wurde der Hype aber erst in den letzten Jahren – vor allem durch Instagram und so ziemlich jedes Uhrenforum dieser Welt.


6. TAG Heuer Carrera

Im Jahre 1963 eingeführt, besetzte man schnell eine Nische, die zu jener Zeit noch kaum erschlossen war. Die Fertigung von möglichst robusten Chronographen, die vor allem für einen Einsatz im Rennsport bestimmt waren. Lediglich die Omega Speedmaster war damals bereits auf dem Markt und Klassiker wie die Rolex Daytona oder Heuer Monaco sollten erst später folgen. Vor allem das berühmte “T” für Tritium, welches anders als bei den meisten Schweizer Uhren nicht neben dem “Swiss” am unteren Zifferblattrand, sondern innerhalb des unteren Chrono-Zifferblattes abzulesen ist, wurde zu einem vielzitierten Kultdetail. Die Uhr, die nach der damals der Carrera Panamericana, einer der gefährlichsten Rallys der Welt benannt wurde, wird heute in den unterschiedlichsten Varianten und Designs angeboten. Auch wenn die Carrera heute auch als einfache Dreizeigeruhr mit Calibre 5 angeboten wird. Für uns ist und bleibt sie vor allem immer ein Chronograph.


5. Breitling Chronomat

As the predecessor of the Navitimer the Breitling Chronomat must not be overlooked here. Without this forerunner the Navitimer would never have Als Vorgängermodell des Navitimer darf der Chronomat hier nicht übergangen werden, denn ohne ihn hätte es den Navitimer erst gar nicht gegeben. Er war es, der die drehbare Lünette für eine Vielzahl von Funktionen nutzbar machte und die Funktion des Rechenschiebers um den Faktor Zeit erweiterte. Er war es auch, bei dem die berühmte geriffelte Lünette erstmals zum Einsatz kam. Entwickelt wurde der Chronomat als Uhr des Wiederaufbaus nach dem Krieg, dessen nützliche Rechenoperationen vor allem auch handwerklichen Nutzen haben sollten. Unter Münzsammlern sind es ja stets die Prägungen der Friedenskaiser die einen hohen Sammlerwert haben und nach dieser Zählweise hat auch der Chronomat einen ganz besonderen ideellen Wert. Der Name setzt sich zusammen aus Chronograph und Automat. Ein höheres Ranking bleibt dem Chronomat nur deshalb verwehrt, weil die einzige Gemeinsamkeit zwischen den Modellen damals und heute in einem Kofferwort besteht. Ansonsten hat der Chronomat von heute mit jenem von damals nur bedingt etwas zu tun. Wer aber das Design eines 40er Jahre Chronomaten liebt, für den finden sich etliche Design-Anleihen in der aktuellen Montbrillant-Linie von Breitling. Unter Vintage-Sammlern besonders begehrt ist übrigens die Chronomat Referenz 801 mit Mondphase, eine echte Grail-Watch, vor allem für Breitling-Fans.


4. Zenith El Primero

Noch heute existiert sie, die Polemik darüber, welcher Automatik-Chronograph nun der erste war, der das Licht der Uhrenwelt erblickte. Das Calibre 11 oder auch Chronomatic bezeichnete Werk, das einst von Breitling und TAG Heuer gemeinsam mit Buren-Hamilton und Dubois Dépraz entwickelt worden war, oder eben das El Primero von Zenith. Fakt ist, dass Zenith mit dem El Primero als erster Hersteller einen Chronographen mit Automatik-Antrieb vorstellte. Die meisten Quellen erkennen deshalb dem Zenith El Primero den Status des weltweit ersten seiner Gattung an. Wie passend, möchte man meinen. Besonders ist seine Eigenschaft als Schnellschwinger mit über 36.000 Halbschwingungen pro Stunde, was den Amplituden-Messfehler der Uhr im Vergleich zu anderen Chronographen geringer werden lässt. Will nichts anderes heißen als: Das El Primero gilt als Chronograph mit einer besonders hohen Ganggenauigkeit. Versteht sich von selbst, dass El Primero heute weit mehr ist als ein Uhrwerk, das noch dazu seit einem halben Jahrhundert fast unverändert produziert wird. El Primero ist der Name der vielleicht wichtigsten Modellreihe im Zenith Line-Up und, zumindest für Uhren-Nerds, längst ein Mythos. Hier eine Zenith Defy mit El Primero Werk, deren Farbensemble in Grau, Weiß und Blau auch in der aktuellen Kollektion Niederschlag findet. 


3. Breitling Navitimer

Der Navitimer von Breitling ist der Fliegerchronograph schlechthin. Besonders ist die Vielzahl an unterschiedlichen Funktionen, die über die drehbare Lünette und ihren Skalierungen realisierbar ist. Von einfachen Rechenoperationen über Währungsumrechnungen bis hin zur Ermittlung von Spritverbrauch und Durchschnittsgeschwindigkeit mittels Tachymeter ist die Funktionalität dabei vor allem auf Piloten und Vielreisende ausgerichtet. Gleich nach Lancierung der Uhr im Jahr 1954 wurde die Uhr zum offiziellen Zeitmesser der AOPA, der Aircraft Owners and Pilots Association. Die Uhr wurde zur Go-To-Watch offizieller Flotten von Mideast bis Südamerika. Auch mehr als 60 Jahre nach der Markteinführung hat die Uhr ungefähr denselben Wiedererkennungswert wie das Trikot der argentinischen Fußballnationalmannschaft. Besonders die Modelle mit AOPA-Schriftzug sowie jene mit Valjoux 72 sind bei Sammlern äußerst begehrt.


2. Rolex Daytona

Die Geschichte der Rolex Daytona als Ladenhüter, der später zum umso gefragteren, weil in geringen Stückzahlen produzierten Luxus-Gadget wurde, ist das beste Beispiel dafür, dass der Erfolg eines aktuellen Uhrenmodells kaum einen Rückschluss auf die künftige Wertentwicklung zulässt. Vor allem jene Varianten der Referenzen 6263 und 6239, die auch als “Paul Newman“ bezeichnet werden, erzielen regelmäßig mittlere sechsstellige Preise bei Auktionshäusern wie Christie’s und Sotheby’s. Doch die Paul Newman ist nur die bekannteste Iteration eines Rolex Chronographen. Ähnlich hoch gehandelt wird die “Jean Claude Killy“ und die “John Player Special” Iteration des Klassikers. Während frühe Referenzen das Valjoux 72 beherbergen und diesem zweifelsohne zu einem ganz besonderen Status unter den Vintage-Chronowerken verholfen hat, wurden daraufhin bis zur Jahrtausendwende runtergetaktete El-Primero-Werke verbaut. Im Jahr 2000 wurde schließlich das Inhouse-Kaliber 4130 eingeführt. Hier eine Rolex Daytona 6263 mit kontrastierenden Hilfszifferblättern, aber ohne den für die Paul Newman Referenzen typischen farblich abgegrenzten Rehaut. Für viele ist die Rolex Daytona heute die Statusuhr schlechthin. Die Exklusivität der Daytona, sowohl im Falle von Vintage-Modellen als auch im Falle der aktuellen Auflage, liegt nicht nur im hohen Preis, sondern auch in der geringen Verfügbarkeit begründet. Vor allem bei Stahlmodellen muss man häufig auch ordentlich Geduld aufbringen. So kann es schon mal vorkommen, dass man einige Jahre auf sein Wunschmodell warten muss. 


1. Omega Speedmaster Professional

Bereits seit 1957 auf dem Markt ist die Omega Speedmaster, was die Uhr zu einem echten Dino unter den sportlich ausgerichteten Chronographen macht. Bereits im Jahr 1965 erhielt die Uhr, die zu diesem Zeitpunkt bereits 6 Jahre lang den Beinamen “Professional” trägt, auch ein farbiges Lünetten-Inlay, was die Uhr zu einer absoluten Stilikone und einem absoluten Vorreiter für das Design des typischen sportlichen Chronographen von heute macht. Dass die Uhr kurz darauf am Arm von Aldrin zur ersten Uhr am Mond wurde, verleiht der Uhr einen weiteren Beinamen, den der “Moonwatch”, und macht die Uhr endgültig zu einem Hall of Famer und einem der bedeutendsten Uhrenklassiker überhaupt. Die Omega Speedmaster war einst von der NASA zur offiziellen Uhr in outer Space bestellt worden. Damals waren es nicht etwa existierende Customer Relations oder etwa ein Bieterverfahren, das die Uhr zur offiziellen Uhr der NASA machte. Es waren einzig und allein die robusten Eigenschaften, welche die Uhr in ihrem Gangverhalten auch bei extremen äußeren Bedingungen nicht beeinflussen ließ. Heldentaten, wie eine Zentrale Rolle bei der Rettung von Apollo 11 sollten später folgen. Auch heute noch gilt die Omega Speedmaster als meist getestete Uhr der Welt und als klassischer erster mechanischer Zeitmesser für jede beginnende Uhrenkollektion.

 


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