Das Rolex-Universum ist voller Sonderlichkeiten. Kleinste Unterschiede, die für Außenstehende wahnsinnig trivial erscheinen müssen, entscheiden bei anderen wiederum über take or toss. Warum zum Beispiel sind Vintage-Daytonas mit einer 225 auf der Lünette so teuer? Was zum Kuckuck ist eine Flat 4? Was ist der Grund dafür, dass eine Rolex mit dem Zusatz „LC 100“ in der Beschreibung mehr kostet, als andere vergleichbare Exemplare?
Die erste Frage beantwortet einer unser Artikel hier und die zweite eine kurze Google-Recherche. Warum aber insbesondere die dritte Frage fortan obsolet werden könnte, beleuchten wir im Folgenden.
Der Sinn des LC 100-Kürzels ist denkbar simpel. LC steht für Ländercode und zeigt auf der Rolex-Garantiekarte an, in welches Land die Uhr einst ausgeliefert wurde. Dabei gibt es eine riesige Auswahl, angefangen bei „010“ für die Schweiz bis hin zu „907“ für das deutsche NATO-Hauptquartier in Rheindahlen bei Mönchengladbach.
Insbesondere unter deutschen Rolex-Sammlern war ein spezieller Ländercode dabei stets von besonderem Interesse, nämlich LC 100. Während die Schweiz beispielsweise über ganze 23 Ländercodes verfügt, hat Rolex lediglich einen an Deutschland vergeben: die 100.
Diese Tatsache macht Rolex-Uhren mit besagtem LC natürlich beliebt unter deutschen Sammlern, denn die Uhren kommen u.a. mit deutschen Papieren. Dies allein ist vielen Aficionados einen erheblichen Preisaufschlag auf dem Sekundärmarkt wert.
Dies könnte sich jedoch nun mit einer neuen Garantiekarte ändern.
Breitling z.B. führte bereits 2013 eine erste elektronische Version ein, aber auch andere Marken dachten das scheinbar so langweilige Thema „Garantiekarte“ in der Zwischenzeit weiter. Mit Hublots Hublotista-Programm erhält man beispielsweise Zugang zu exklusiven Events und wer seine Garantiekarte bei IWC Schaffhausens „Care Program“ registriert, ist ganze acht Jahre gegen etwaige mechanische Defekte der Uhr abgesichert.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis Rolex der Garantiekarte ein Update verpassen würde. 2015 kam die letzte Generation auf den Markt, die noch folgende Informationen anzeigte:
Rolex scheint die Zeit des Produktionsstops sinnvoll genutzt zu haben. Die neu entwickelte Garantiekarte, von der nun die ersten Bilder im Internet kursieren, zeigt allem Anschein nach nur noch folgende Informationen an:
Durch den Wegfall des Ländercodes und des Konzessionärs dürfte das Verkaufsargument „LC 100“ fortan der Vergangenheit angehören. Diese Informationen kann in der Zukunft nämlich niemand mehr wirklich nachvollziehen, ohne die Karte bei einem Konzessionär digital auslesen zu lassen.
Spannend wird zudem zu sehen sein, inwiefern sich die neue Garantiekarte auf den Wiederverkauf von Rolex-Uhren auswirkt und ob der Graumarkt-Handel davon betroffen sein wird. Die Zeit wird es zeigen.
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Stilvoller sind trotzdem die Papiere vom Artikel-Anfang, da kann mir niemand was anderes erzählen 😉
Wer mehr für eine Uhr bezahlt, nur weil der LC 100 ist, hat eh nicht mehr alle Latten am Zaun.
LC hin oder her, wo sind eigentlich die Träger von Rolex Uhren geblieben. Die, die jeden Tag diese Optische Gut vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen am Handgelenk tragen. Die Qualität und Präzision wertschätzen. Die Dinger werden ja nur mehr von Sammler zu Sammler verkauft. Mir ist jedes Mittel Recht den sogenannten Stammkunden, die den Markt seit Zehn Jahren zerstören das Handwerk zu legen. Ich hoffe, dass auch der nächste Schritt einer zusätzlichen digitalen Registrierung für Kunden in naher Zukunft liegt. So könnte man auch schneller Stammkunden von Warteliste auf Blacklisten setzen, da dies einen frühzeitigen Wiederverkauf aufdecken würde.
…schön gesagt von Dir Lehmann… wenn man seine Rolex mag dann trägt man die auch, diese Uhren sind dafür gemacht und nicht nur fürs wichtig machen 5 mal im Jahr für 5 Stunden… eine Rolex gehört zu mir wie der Name an meiner Tür…☺️ Grüsse an alle Rolex Liebhaber