Zu Seiko bedarf es sicherlich keiner Worte mehr und auch Grand Seiko, einst Geheimtipp unter Uhren-Connaisseuren, ist schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Wer sich also nach noch mehr japanischer Exklusivität am Handgelenk sehnt, könnte Gefallen an Credor finden. Heute ist Credor nämlich die absolute Premium-Sparte der Seiko Group und bietet selbst für den anspruchsvollsten Uhrensammler eine große Auswahl an Modellen.
Insbesondere das Eichi-Modell, 2008 erstmals eingeführt, wurde zum Aushängeschild der Nobelmarke. Noch populärer wurde 2014 das Nachfolgemodell Eichi II, welches bis heute eindrucksvoll unter Beweis stellt, warum Japaner auch in Sachen Haute Horlogerie keine halben Sachen machen. Nun wurde die Eichi II mit einer neuen Zifferblatt-Farbe vorgestellt: ruri bzw. Lapislazuli.
In erster Linie sind die enorme Handarbeit und Liebe zum Detail sowie die typisch japanische Besessenheit für Perfektion Faktoren, die die Eichi II selbst unter anderen Premium-Luxusuhren mit 5-stelligem Preis locker herausstehen lässt. Zu verdanken ist dies den Uhrmachern aus den Micro Artist Studios in Shiojiri (Zentraljapan), die z.B. bereits für die Credor Spring Drive Sonnerie (2006) oder aber die Credor Spring Drive Minutenrepetition (2011) verantwortlich waren.
Neben der Zaratsu-Politur, die auch bei Grand Seiko-Uhren zum Einsatz kommt, gilt das Zifferblatt als großes Alleinstellungsmerkmal. Dieses ist nämlich komplett von Hand bemalt, weshalb lediglich eines pro Tag fertiggestellt werden kann – doch dazu gleich mehr.
Auch im Inneren des Gehäuses ist natürlich nichts von der Stange. Mit dem Kaliber Spring Drive-Kaliber 7R14, das bereits in der Ur-Eichi II zum Einsatz kam, hat Credor nämlich eine besonders smarte Technologie names „Torque Return System“ verbaut. Ähnlich wie beim Auto-Chiptuning können damit auf einmal noch nie genutzte Kraftreserven mobilisiert werden. Das Geheimnis dahinter ist eine ausgeklügelte Technologie aus den Micro Artist Studios.
Torque ist das englische Wort für Drehmoment. Ist die Aufzugsfeder einer Uhr voll aufgezogen und entlädt langsam aber kontrolliert ihre Energie auf das Räderwerk, gibt es immer ein überschüssiges Drehmoment. In anderen Worten: Die sich langsam entladende Kraft der Feder wird nicht optimal umgewandelt, da knapp 30% der Energie „verloren gehen“, ohne einen positiven Effekt auf die Präzision der Uhr zu haben. Genau hier setzt das Torque Return System (dt.: Drehmoment-Rückführungssystem) an, welches genau diese 30% zurück an die Aufzugsfeder speist und dabei gleichzeitig aufzieht. Das Ergebnis ist eine 25% längere Gangreserve, nämlich ganze 60h.
Die neue Eichi II misst 39mm im Durchmesser und ist aus 950er-Platin gefertigt, beides Charakteristiken, die bereits die Ur-Eichi II aus 2014 mitbrachte. Die größte Neuerung ist daher das Zifferblatt: Während die erste Eichi II noch über ein weißes Porzellan-Zifferblatt mit blauen Indizes verfügte, setzt Credor bei der neuen Referenz GBLT997 nun auf ein tiefblaues Blatt im Ruri-Farbton (zu Deutsch Lapislazuli).
In einem aufwendigen Brenn-Prozess wird das Porzellan von Hand auf den Zifferblatt-Rohling aufgetragen und wiederholt gebrannt. Laut eigenen Angabe habe die Entwicklung des Ruri-Blaus ganze zwei Jahre verschlungen, ehe der Farbton eine zufriedenstellende Tiefe erreicht hat. Durch das sorgfältige Auftragen der Porzellanglasur entsteht während des Brennvorgangs übrigens eine natürliche Oberflächenspannung, wodurch das Zifferblatt von Natur aus eine leicht gewölbte Form erhält und ein leichter Degradé-Effekt entsteht.
Die neue Credor Eichi II (GBLT997) wird an einem blauen Krokodilleder-Armband ausgeliefert und ist ab Januar 2021 erhältlich. Zwar ist die Uhr in ihrer Auflage nicht limitiert, jedoch sind aufgrund der immensen Komplexität lange Wartezeiten zu erwarten. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 59.000 Euro.
Mehr Informationen gibt es unter credor.com.
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Sollte ich morgen im Lotto gewinnen, wäre es genau diese Uhr, absoluter persönlicher Grail! (egal ob weiß oder blau)
Besitze bereits eine Grand Seiko und ich muss wirklich sagen, dass sie teurere Uhren Schweizer Marken wirklich in den Schatten stellt. Wie muss sich da erst die Credor anfühlen? Für mich auf Patek-Niveau.
Die emsigen Japaner wieder. Mal gucken, wie lange sich die Schweizer noch auf dem Uhrenmacher-Thron halten können…
Finde die weiße noch ansprechender als dress watch, aber würde die blaue natürlich auch nicht von der Bettkante stoßen. 🙂