Dass beim Kauf einer Vintage-Uhr einiges in Erwägung gezogen werden sollte, haben wir Ihnen bereits in einem anderen Beitrag nahegelegt. Doch auch in der Handhabung unterscheiden sich ältere und antike Modelle in einigen Punkten von ihren neuen Counterparts. Bevor man seinen geliebten Vintage-Zeitmesser in den Sand setzt, sollte man im Umgang mit älteren Uhren besonders vorsichtig sein, damit aus Vintage noch mehr Vintage wird.
Betagtere Uhren-Semester sind zwar durchaus alltagstauglich, größere physische Belastungen sind jedoch unbedingt zu vermeiden. Sowohl das mechanische Innere als auch das Gehäuse ist häufig sensibler als bei neuen Uhren, weshalb die Uhr bei der Gartenarbeit oder bei der sportlich ambitionierteren Fahrradtour besser abgelegt werden sollte.
Die erste wasserfeste Uhr wurde zwar bereits im Jahr 1927 von Rolex (Rolex Oyster) auf den Markt gebracht, es dauerte jedoch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts, bis die Bauweise vollständig wasserdichter Uhrengehäuse langsam Überhand nahm. Auch wenn es sich um ein wasserdichtes Modell handelt, sollte überprüft werden, ob tatsächlich ein hinreichender Schutz vor Wassereintritt gegeben ist. Mehr dazu hier. Wichtig ist es zu bedenken, dass die Wasserdichtigkeit mit der Zeit nachlässt, weshalb sich eine Überprüfung beim Uhrmacher empfiehlt. Bevor eine ältere Uhr dem feuchten Element ausgesetzt wird, sollte also einiges bedacht werden, weshalb wir von einem Gebrauch älterer Uhren im Wasser allgemein abraten.
Wird eine nicht wasserdichte Uhr versehentlich nass, sollte sie schnell getrocknet werden. Besteht der Verdacht, dass bereits Wasser ins Gehäuseinnere eingetreten ist, sollte das Gehäuse vorsichtig geöffnet und das Uhrwerk trockengefönt werden.
Die meisten Radfahrer erkennen, wie schädlich Salz für Metall sein kann, wenn sie im Winter nach der ersten Salzstreuung auf den Straßen den wie aus dem nichts auftretenden Rost auf der Kette bemerken. Sollte Salz in die Uhr gelangen, ist die Uhr zunächst mit Wasser ohne Salzgehalt zu besprühen, bevor sie mit einem Fön getrocknet wird.
Beim manuellen Aufzug der Uhr empfiehlt es sich, die Krone ausschließlich in die Aufzugsrichtung (mit dem Uhrzeigersinn) zu betätigen, um einen unnötigen Verschleiß zu verhindern. Auch das Stellen der Uhr sollte nur im Uhrzeigersinn erfolgen, da sonst im schlimmsten Fall das Uhrwerk beschädigt werden könnte.
Vor allem Vintage-Uhren sollten nicht stärkeren Magnetfeldern ausgesetzt werden, da diese den Gang der Uhr beeinflussen und im schlimmsten Fall das Uhrwerk beschädigen können. So sollte die Uhr etwa nicht auf der Mikrowelle oder auf dem Kühlschrank abgelegt werden.
Da die Reparatur bei älteren Uhren – unter anderem mangels Verfügbarkeit von Ersatzteilen – meist teurer ist als bei neuen, sollte in regelmäßigen Abständen (ca. alle 3 Jahre) ein Service durchgeführt werden. Dabei wird das Innere der Uhr gereinigt und geölt.
Während die mittlere Gangabweichung von neuen mechanischen Luxusuhren meist innerhalb von nur wenigen Sekunden pro Tag liegt, laufen ältere und antike Uhren meist deutlich ungenauer. So sind von der Norm divergierende Werte im Minutenbereich durchaus in Ordnung für eine Uhr, die schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Entscheidender als die Ganggenauigkeit (jetzt mal von einer Ungenauigkeit im zweistelligen Minutenbereich abgesehen) ist die Änderung der Genauigkeit. Bei deutlicher Verschlechterung sollte die Uhr unbedingt zum Uhrmacher gebracht werden.
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