Diese Geschichte liest sich wie ein Filmskript und reicht mehrere Generationen zurück. Alles startet bereits 1882 in der Schweiz, von da geht es über Deutschland wieder zurück in die Schweiz und erneut nach Deutschland. Aber von vorn, denn die Geschichte der Hanhart-Uhren ist es wert, gebührend erzählt zu werden.
Johann A. Hanhart ist der Gründer und verkauft zunächst Ende des 19. Jahrhunderts Stoppuhren (in diesem Segment sollte sein Sohn viele Jahre später, 1962, sogar Marktführer werden). Diese waren tatsächlich damals beinahe unbezahlbar und kamen ausschließlich aus der Schweiz. Vom Ehrgeiz gepackt, machte sich die Hanhart Familie und allen voran der jüngste Sohn des Gründers, Wilhelm (Willy), selbst an die Produktion, um bezahlbare und funktionale Stoppuhren herzustellen. So erfolgte 1935 die Markteinführung der komplizierten Doppelzeigerstoppuhr des Familienunternehmers. Neue und immer aufwändigere Modelle folgen und gehen in Produktion. Bald gibt es die Stoppuhren in ganz Deutschland und 1939 beschäftigt das Unternehmen bereits 200 Mitarbeiter. Die Hanhart Chronographen sind dann ebenso schon im Handel und sollen Jahre später zu begehrten Sammlerstücken werden, besonders der Ein-Drücker „Kaliber 40“ wird zum Hanhart Hauptprodukt und seine Neuauflage (2003) ein Erfolg.
Aufgrund des 2. Weltkrieges ruhte die Produktion und Willy Hanhart ging während der Entnazifizierung in die Schweiz. Später, zurück im neu gegründeten Baden-Württemberg, konnte er ab 1948 wieder Fliegeruhren bauen, die schon vor dem Krieg immer beliebter wurden. Angepasst an die Nachfrage der Zeit entstand die sogenannte “B-Uhr” Beobachtungsuhr, eine 3-Zeiger-Uhr mit Handaufzug. Hanhart wurde zu dem Zeitpunkt zum einzigen Uhrenlieferant der Bundeswehr und nimmt in Basel an der Uhrenmesse teil. Jetzt sind es vor allem Fliegeruhren und Chronographen, die immer beliebter werden. So wurde die 417 ES Flyback im Edelstahlgehäuse zwischen 1953 und 1962 ursprünglich für die Luftwaffe der deutschen Bundeswehr produziert und unter Kennern auch als „Bundeswehrchronograph“ bekannt.
In den 1960er Jahren besinnt sich Hanhart zurück und konzentriert sich wieder auf Stoppuhren, denn die Nachfrage wurde immer größer. Mit der “Amigo” wird die Marke europaweit der größte Stoppuhren-Produzent. Sie verkauft Millionen und wird schließlich zum Weltmarktführer für Stoppuhren.
In den 70ern entwickelt Hanhart sehr erfolgreich sein eigenes Quarzwerk doch der Preisdruck steigt durch die Konkurrenz aus Fernost und der Verkauf geht zurück. Ab 1983 übernimmt Hanharts Schwiegersohn Klaus Eble die Geschäftsführung und entwickelt die LCD Stoppuhren „Profil“, „Magma“ und „Stopstar“. Limitierte Editionen folgen in den 2000er Jahren: Der mit einem original-historischen Hanhart-Schaltradwerk „Kaliber 41/42“ ausgestattete Handaufzugs-Chronograph „Opus 41“ ist aus Platin gefertigt und auf eine Stückzahl von 39 limitiert.
Die schweizerisch-deutsche Uhrenmarke schaut heute auf eine lange Historie zurück, hat sich stets dem Zeitgeist angepasst und sich neu erfunden sowie gleichzeitig die eigenen Wurzeln nie vergessen. Auf diese Kernkompetenz konzentrieren sie sich auch jetzt mehr denn je: “funktionale Instrumentenuhren für den Einsatz zu Luft, zu Land und zu Wasser.” Die Primus, Pioneer oder die Rückkehr der 417 ES Kollektionen erzählen die spannende Geschichte von Hanhart. Sportlich und mit innovativer Technologie kauft man sich eine Uhr ein für Alltag und Abenteuer. Noch heute produziert Hanhart selbst Uhren – eine ununterbrochene Geschichte seit 1934.
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