„Everything is new, everything is different, but it’s very Moser.” (Edouard Meylan, CEO H. Moser & Cie)
Besser kann man eine Umschreibung der neuen Streamliner (Referenz: 6902-1200) wohl nicht auf den Punkt bringen, als es der CEO von H. Moser & Cie formuliert. Ganz in der Tradition der familiengeführten Manufaktur ist dieser sportliche Chronograph alles, aber sicher nicht gewöhnlich. Und genau darin liegt auch der Reiz der Streamliner.
Die erste Version der neuen Streamliner-Reihe ist eine der seltenen Uhren, bei denen man ernsthaft überlegt, ob man sie nicht lieber mit der Rückseite nach oben tragen sollte, um eine ständige Sicht auf das wunderschöne Werk zu haben. Komplexe Chronographen-Werke laden einfach dazu ein, sich ganz in der feinen Ästhetik eines komplizierten Uhrwerks zu verlieren. Und das Werk der Streamliner (HMC 902) mit seinen 434 Bestandteilen gibt mit Hilfe einer versteckten Schwungmasse seine gesamte Pracht und Schönheit preis. Dabei ist zu verschmerzen, dass es sich hier nicht um ein Manufakturwerk handelt. Betrachtet man die Zeit und Kosten (vom CEO selbst auf fünf bis sieben Jahre und 5 Mio.€ geschätzt), die die Entwicklung eines eigenen Chronographen verschlingen würde, so ist es nachvollziehbar, dass H. Moser & Cie hier auf die Zusammenarbeit mit Agenhor gesetzt hat. Das Ergebnis lässt auf jeden Fall das Herz von Uhrenliebhabern höherschlagen.
Kommen wir zu den äußeren Merkmalen: Die Kissenform des Gehäuses ist durchaus gewöhnungsbedürftig. Auch wenn es eine gewisse Dynamik ausstrahlt, wirkt sie doch gleichzeitig gequetscht bzw. Eier-förmig. Man kann hier H. Moser & Cie zumindest nicht den Vorwurf machen, mit der Masse zu schwimmen.
Fest integriert in das Gehäuse wurde das Highlight der Streamliner: Das Edelstahlarmband. H. Moser & Cie selbst spricht davon, dass dieses Bauteil in der Uhrenindustrie oft nur stiefmütterlich behandelt wird und erst am Ende der Entwicklung einer Uhr bedacht wird. Dies wollte man bei der Streamliner bewusst anders machen, was sich eindeutig ausgezahlt hat. Die stimmige Integration des Armbands, die dynamische Ausführung und nicht zuletzt die Wechsel zwischen satinierten Oberflächen und polierten, geschwungenen Kanten zeigen, was möglich ist, wenn man dem Stahlarmband die Aufmerksamkeit zukommen lässt, das es verdient. Well done!
Das charakteristische Fumé-Zifferblatt der Streamliner trägt mit den koaxial angebrachten Chronographenzeigern zur besseren Ablesbarkeit bei und grenzt sich angenehm von den sonst für Chronographen üblichen Blättern mit Totalisatoren ab. Hervorzuheben sind die zwischen den Sekunden-Indizes jeweils zusätzlich angebrachten fünf Indizes. Entsprechend der Frequenz von sechs Ticks pro Sekunde kann hier auf die 1/6 Sekunde genau mit dem roten Chronographenzeiger gestoppt werden. Durch die zusätzliche exakte Ausrichtung des Zeigers sind hier also viel genauere Zeitmessungen als bei den sonst üblichen Totalisatoren möglich. Hier wurde mitgedacht. Auch wenn Stahlsportmodelle mit integrierten Armbändern zurzeit in Mode sind, hat es H. Moser & Cie hier wieder einmal geschafft, aus der Masse hervorzustechen und den eigenen Stil konsequent fortzuführen. Dieser erste Aufschlag für die neue Streamliner-Kollektion lässt einiges für die Zukunft erwarten. Mehr Infos gibt es bei H. Moser & Cie.
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