Junghans: Von Schramberg in die Welt hinaus

By Montredo in Lifestyle
November 17, 2021
Junghans: Von Schramberg in die Welt hinaus

In Kennerkreisen gilt der Name Junghans als ein Synonym für die gute Uhr „made in Germany“. Seit der Gründung vor über 160 Jahren steht der Name für hohe Präzision, Design in Formvollendung und den Schwarzwald. Viel hat sich getan seither, doch die Innovationsfreude und die Verbundenheit zum Standort Schramberg sind bis heute unverändert. Ein Streifzug durch die bewegte Geschichte des süddeutschen Traditionsherstellers und eine Präsentation seiner beliebtesten Zeitmesser.

Seit 160 Jahren am Puls der Zeit

Das Museum im Junghans’schen Terrassenbau hält die Uhrengeschichte und Traditionen des Schwarzwalds lebendig

1861 war das Gründungsjahr von Junghans. Gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler gründete Erhard Junghans in Schramberg, einer Kleinstadt inmitten des Schwarzwalds, eine auf Uhrenkomponenten spezialisierte Werkstatt. Was zunächst bescheiden begann, entwickelte sich bald zu einem der erfolgreichsten Unternehmen in ganz Deutschland. 1903 war Junghans mit 3000 Angestellten, die pro Jahr über drei Millionen Zeitmesser aller Couleur herstellten, sogar die größte Uhrenfabrik der Welt. Dieser Erfolg erforderte die Erweiterung der Produktionskapazitäten und so entstand in den Jahren 1917 und 1918 der heute denkmalgeschützte Terrassenbau, der dank seiner raffinierten Hanglage und großen Fensterfronten jedem einzelnen Arbeitsplatz das Maximum an Tageslicht bot. In dem berühmten Industriebau wurden ab 1936 auch die Highend-Armbanduhren mit dem Qualitätsprädikat Meister hergestellt. In der Nachkriegszeit knüpfte Junghans nahtlos an die Erfolge an: 1951 war das Unternehmen der größte Produzent von Chronometern in Deutschland, 1956 gar der drittgrößte der Welt.


Auch wenn die Tradition stets eine wichtige Rolle spielte, waren die Schramberger gegenüber neuen Entwicklungen und Technologien stets aufgeschlossen: So war Junghans beim Wettrennen um das erste deutsche Quarzkaliber für Armbanduhren im Jahr 1971 unter den Ersten hierzulande. Die Uhren „made in Schramberg“ begleiteten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht nur das Wirtschaftswunder, sondern waren in vielen anderen Bereichen ganz vorne mit dabei, zum Beispiel als offizieller Zeitnehmer am Zieleinlauf bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Die Mega 1, die 1990 präsentiert wurde, war die weltweit erste Digital-Funkarmbanduhr für das Handgelenk, 1995 folgte eine Funksolaruhr im innovativen Keramikgehäuse. Auch im Bereich der Solartechnologie zählte Junghans zu den Vorreitern.


Heute lässt das Traditionsunternehmen seine Geschichte in gelungenen Interpretationen historischer Klassiker aus allen Bereichen neu aufleben und verbindet sie mit den Errungenschaften unserer Zeit. Somit steckt die Essenz aus 160 Jahren Know-how und Leidenschaft für das Metier in jeder einzelnen Junghans-Uhr.

Die Kollektion Junghans max bill: Maximal minimal

Die Design-Ikone max bill, hier mit automatischem Antrieb und arabischen Ziffern auf dem Zifferblatt, neben der Küchenuhr, die sie inspirierte

Das gilt insbesondere für die max bill, eine Armbanduhr, die Kenner mit der Bauhaus-Schule assoziieren. Seit der Neuauflage aus den 1990er-Jahren, die auf den Original-Entwürfen basiert, ist sie ein Highlight in der Junghans-Kollektion. Ihre vollkommen auf die Funktion reduzierte Gestaltung ist von einer Küchenuhr inspiriert, die der Künstler und Produktdesigner Max Bill 1956 gemeinsam mit seinen Studenten an der Hochschule für Gestaltung Ulm für Junghans entwarf. Seine Gedanken dazu: „es war klar: zahlen musste das ding haben. die stunden an der minuterie – und die minutenzahlen am kurzzeitmesser. warum? oft ist im haushalt die küchenuhr die einzige wanduhr. daran lernen die kinder die zeit erkennen, die ersten zahlen lesen, die ordnung von stunde und tag. und hell und freundlich sollte sie sein, wie schönes küchengeschirr.“ Das stimmige Design war so erfolgreich, dass es 1961 auch im Format der Armbanduhr vorgestellt wurde und an das Handgelenk fand. Heute ist die preisgekrönte max bill, die das Bauhaus-Prinzip in vielen Varianten durchdekliniert, eine der bekanntesten Uhren hierzulande. Folglich ist sie in einer Vielzahl von verschiedenen Größen und Ausführungen für Herren und Damen, mit mechanischen Uhrwerken – Automatik und Handaufzug –, sowie mit Quarzkalibern erhältlich. Das technische Flaggschiff der Kollektion ist die max bill Chronoscope, ein minimalistisch-eleganter Chronograph, der den unverkennbaren Bauhaus-Stil stilvoll zelebriert.

Die Kollektion Junghans Meister: Eine Klasse für sich

Diese Uhrenlinie ist die traditionsreichste des süddeutschen Herstellers: Ihren Ursprung hat sie in den 1930er-Jahren. Nur die hochwertigsten Modelle mit aufwändig verzierten Uhrwerken wurden seinerzeit mit dem Prädikat Meister ausgezeichnet. Sie trugen die Handschrift von Anton Ziegler, dem damaligen Designchef, der über viele Jahrzehnte hinweg den Junghans-Uhren ihr Gesicht verlieh. Heute umfasst die im Jahr 2011 wiederbelebte Kollektion ein großes Spektrum an klassisch-eleganten und sportlichen Zeitmessern. Die Bandbreite reicht von der einfachen Dreizeigeruhr bis hin zu Chronographen, wie etwa die zwei Retro-Modelle Meister Telemeter und Meister Pilot. Zudem bietet sie einige der beliebtesten und nützlichsten Komplikationen, wie zum Beispiel die Meister Agenda, eine Business-Uhr par excellence. Sie vereint feine Ästhetik mit außergewöhnlichen Komplikationen. Neben Wochentags- und Datumsanzeige zeigt die Meister Agenda die Kalenderwoche und Gangreserve in schalenförmig eingelassenen Hilfszifferblättern an. Die Meister Kalender ist vom selben Designcode geprägt. Sie hat sich ganz der Mondphase verschrieben. Das Nachtgestirn erscheint in Begleitung von kleinen Sternen, wobei einer den Junghans-Stern darstellt, und wird von einem Zeigerdatum umrahmt. Zwei kleine Fenster bei zehn und zwei Uhr indizieren den Wochentag und den Monat.


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