Wer sich mit deutschen Highend-Nischenmarken auseinandersetzt, dem wird die Dresdener Edeluhrenschmiede Lang & Heyne ein Begriff sein. Die 2001 gegründete Manufaktur ist benannt nach ihren Gründern Mirko Heyne und Marco Lang und vor allem bekannt für ihre superfeinen Uhren, die nach historischen Persönlichkeiten benannt sind. Zudem haben sich die in Handarbeit hergestellten Uhren im Laufe der Jahre eine ganz eigene Designsprache zu Eigen gemacht, worüber ihr in unserem Artikel 3 r Haute Horlogerie mehr erfahren könnt.
Im Jahr 2019 entschied sich Marco Lang, Uhrmachermeister in 5. Generation, dazu, der Lang & Heyne-Manufaktur den Rücken zuzukehren. Nicht aber, weil ihn die Uhrmacherei nicht mehr reizte, sondern weil Lang den Traum seiner eigenen Uhrenmarke nicht mehr losließ.
Mit dem Modell Zweigesicht-1 stellt Lang nun sein Debütstück vor, welches offiziell den Beginn des Atelier Marco Lang einleitet. Es lässt sich wohl mit Sicherheit behaupten, dass der Einstand mehr als geglückt ist.
Der Name deutet es bereits an, denn die Zweigesicht-1 verfügt über abnehmbare Bandanstößen, die es ermöglichen, die Uhr auf beiden Seiten zu tragen. Das “Umdrehen” des 40mm-Gehäuses erfolgt dabei durch kleine Schräubchen, die an der Unterseite der Bandanstöße gelöst werden müssen. Wie das in der Praxis aussieht, demonstriert folgendes kurzes Video:
Das mehrteilige, weißversilberte „Hauptzifferblatt“ präsentiert sich sehr klassisch und setzt auf römische Ziffern entlang der Minuterie. Die 5-Minuten-Appliken sind aufgesetzt und aus 18-karätigem Gold gefertigt.
Der Mittelteil ist im Clous de Paris-Stil guillochiert, in deren Mitte die Fadenzeiger angebracht sind. Diese bestehen wahlweise aus temperaturgebläutem Edelstahl oder Gold.
Das Werk namens „ml-01“ sieht nicht nur spektakulär aus, sondern hat es auch technisch in sich und wartet mit einigen Besonderheiten auf. Auf den ersten Blick fallen direkt die fliegenden Brücken ins Auge, also die beidseitig mit der Platine verschraubten Lagerhalter.
Die Werkseite bietet allerdings nicht nur einen spektakulären Anblick der Mechanik, sondern erlaubt darüber hinaus das Ablesen der Zeit. Somit ist es letztlich egal, auf welcher Seite man die Uhr trägt.
Bei der zweiten Zeitanzeige hat Lang sich für thermisch gebläute Kathedralzeiger entschieden, die über ein skelettiertes und mit blauer, lichtdurchlässiger Emaille versehenes Zifferblatt ihre Runden ziehen.
Ein wirkliches Novum ist zudem bei 9 Uhr untergebracht. Der zugrundeliegende Gedanke Langs war nämlich, dass Armbanduhren tagtäglich kleinen Erschütterungen ausgesetzt sind. Was wäre also, wenn man diese einfangen und registrieren könnte?
Herausgekommen ist ein selbstentwickelter Stoß-Indikator, der mithilfe von vier kleinen Zeigern festhält, aus welcher Richtung und vor allem von welcher Kraft das Uhrwerk Stöße parieren konnte. Je nachdem wie stark der externe Einfluss war, rasten die feinen Zeiger entsprechend durch eine kleine Sperrverzahnung in der entsprechenden Position ein, können allerdings jederzeit zurückgesetzt werden.
Wichtig ist an dieser Stelle zu nennen, dass diese Baugruppe optional ist und explizit vom Kunden gewünscht werden muss.
Die neue Marco Lang Zweigesicht-1 ist auf 18 Modelle limitiert; die entsprechende Nummer wird in der mittleren Brücke eingraviert zu sehen sein. Der Kunden hat dabei die Wahl zwischen einem Gehäuse aus Edelstahl (57.000€ exkl. MwSt.), 18ct-Roségold (65.000€) oder Platin (68.000€), wobei sich der Preis durch den Wegfall des Stoß-Indikators noch einmal um rund 6.000€ reduziert.
Alle Modelle verfügen über ein hochwertiges Alligator-Lederarmband, dessen Innenseite zum Zwecke der Langlebigkeit mit Haifischleder überzogen ist.
Mehr Informationen gibt es unter marcolangwatches.com.
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Wow, da kann einem schonmal die Kinnladen runterfallen, großes Kino. Sehr beeindruckend zudem, wozu ein einzelner Uhrmacher in der Lage ist, wobei Lang natürlich kein unbeschriebens Blatt ist. Es werden sich bestimmt bald 18 Conaisseure gefunden haben, die Lang die Uhren gerne abnehmen möchten.
Vorne Business, hinten Party. 😂
Hatte mal die Freude, eine kurze Unterhaltung mit Lang führen zu können. Wirklich sehr netter, bodenständiger Mensch und großartiger Uhrmacher. Die Uhren liegen zwar fernab meines Budgets, aber ich wünsche ihm bei seinem neuen Projekt alles Gute.
Der Sinn einer Stoß-Indikation im Alltag ergibt sich mir nicht ganz, das ist für mich Spielerei.
Abgesehen davon aber ein feines Stück Uhrmacherkunst, Respekt.