Für einige Menschen gibt es sie: Die sogenannte Grail- bzw. Exit Watch. Die einzige begehrenswerte Uhr, die ihren Träger für immer begleitet. Viele Uhren-Liebhaber fragen sich dabei, welche Eigenschaften die Grail Watch haben muss und ob diese dann auch das Potenzial zur Exit Watch mitbringt. Zeit, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Die Grail Watch ist die vom Uhren-Liebhaber meistbegehrte Uhr mit dem höchsten Potenzial zur Exit Watch. Sie ist klar definiert, oft einzigartig oder sehr selten – und gerade deswegen nicht an jeder Straßenecke zu finden, wenn nicht sogar unerreichbar. Um das Objekt der Begierde irgendwann sein Eigen nennen zu können, bedarf es zudem einer gehörigen Portion Glück, Hintergrundwissen und natürlich dem passenden Kleingeld. Die Gralsuhr kann neu, aber auch schon sehr alt sein, hat vielleicht eine spannende Geschichte erlebt oder ist Teil einer solchen Geschichte. Schon König Artus verzweifelte an der Suche nach dem heiligen Gral.
Die Exit Watch ist im Idealfall auch die Grail Watch: Die eine Uhr, das absolute Nonplusultra und Objekt der Begierde. Ist sie einmal gefunden, verlässt sie ihren Besitzer nie wieder. Manch einer hat sie nach einer Odyssee jahrelanger Käufe und Verkäufe unterschiedlichster Uhren aus unzähligen Kollektionen vieler Hersteller irgendwann einmal gefunden. Andere haben sie sich ziel- und (hoffentlich auch) stilsicher ohne große Umwege irgendwann einmal ans Handgelenk gelegt, wo sie fortan bis zum letzten Atemzug verweilt.
Nicht lang ist es her, als im Oktober 2017 ein unbekannter Gralsjäger eine Rolex Daytona Cosmograph mit der Referenz 6239 aus dem Jahr 1968 ersteigerte. In der aufsehenerregenden Auktion überschritten die Gebote innerhalb weniger Minuten die Millionengrenze. Der Höchstbieter erhielt bei rund 15 Mio. Euro den Zuschlag. Das ist eine Menge Geld für einen 50 Jahre alten Stahlchronographen mit durchschnittlicher Technik, der auch noch jahrzehntelang getragen wurde. Für 15 Mio. Euro muss diese spezielle Rolex Daytona natürlich eine echte Besonderheit sein.
Es besteht kein Zweifel: Das war sie. Als Geschenk seiner Frau Joanne Woodward, daher auch die persönliche Gravur “Drive carefully. Me.”, war besagte Daytona die Alltagsuhr von Hollywoodstar Paul Newman. Nachdem Newman diese Uhr viele Jahre lang trug, schenkte er sie 1984 dem Freund seiner Tochter. Es ist neben dem ansprechenden Design also zweifellos auch die Geschichte, denn diese Uhr lag kurioserweise nach ihrer Lancierung 1962 wie Blei in den Auslagen der Konzessionäre.
Vermutlich machen sich die meisten Menschen relativ wenig Gedanken und kaufen in ihrem Leben verschiedene günstige Zeitmesser, ohne je eine Leidenschaft für Uhren zu entwickeln. Eine weitere Gruppe von Käufern ist bereit, einen gewissen Betrag zu investieren. Dabei kann bereits eine preiswerte aber gute Dreizeiger-Uhr der Abschluss sein, andere finden ihre Erfüllung in aufwändigen Chronographen exklusiver Uhren-Manufakturen wie Patek Philippe oder Vacheron Constantin. Preislich wie technisch ist nach oben alles offen – nur eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels. Weitere Gedanken an Uhren werden nach dem Kauf nicht mehr verschwendet, schließlich gibt es wichtigere Dinge im Leben. Für den nun folgenden und in der freien Wildbahn weitaus häufiger vorkommenden Typus sieht die Welt allerdings ganz anders aus.
Für den eingefleischten Uhrenfanatiker dürfte dies langfristig keine zufriedenstellende Lösung darstellen. Denn auch wenn die Exit Watch unbeliebt ist, bedeutet sie doch das Ende einer schönen Reise, ist man doch am Ende des Tages stets auf der Suche nach dem nächsten Gral. Die Frage zum Thema Exit Watch wird in der Regel so beantwortet: „Gäbe es eine Exit Watch, würde ich sie nicht kaufen“ oder „Jede neue Uhr ist für einen kleinen Moment meine Exit Watch“. Daher wird die Grail Watch immer höher gehängt, damit sie unerreichbar bleibt.
Die Exit Watch darf es also gar nicht geben, zu groß ist die Angst davor, nie wieder auf die Jagd gehen zu können. Es ist in etwa so, als würde ein Jäger ein Tier erlegen, das fortan jeden Tag auf den Tisch kommt und zwar für immer und mit den gleichen Beilagen. Zwar wäre man auch immer satt, doch nie zufrieden. Würde ein Uhren-Konzessionär dem Uhrenverrückten eine Uhr mit den Worten „Dies wird sicher Ihre einzige und letzte Uhr sein.“ verkaufen, er würde wohl schreiend aus dem Laden rennen.
Zugegeben: Das Beispiel der Rolex Daytona 6239 von Paul Newman ist extrem. Auch für den „Uhrenverrückten“ kann die Grail bzw. Exit Watch eine ganz alltägliche Uhr mit überschaubarem Preis sein. Oder um es mit einer Indiana Jones-Analogie zu veranschaulichen: Letztlich war auch hier der heilige Gral kein glänzendes Prunkstück, sondern ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand, der aber der Überlieferung nach von Jesus Christus persönlich beim letzten Abendmahl verwendet wurde. So kommt so manch einer von der Swatch zur Rolex und landet am Ende dennoch irgendwo in der Mitte. Manchmal liegt die Erkenntnis genau darin, dass es nicht immer nur nach oben gehen kann oder muss.
Wenn du übrigens immer noch auf der Suche nach deinem persönlichen Grail sein solltest, könntest du bei uns fündig werden. Stöber’ dich doch einmal durch unsere riesige Uhrenauswahl.
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Ich denke, ich bin einer der ganz wenigen Sammler auf der Welt, der mehrere echte Exit-Watches besitzt.
Ich gehöre zur Spezies die leidenschaftlich sammelt ja sogar fanatisch, ich gehe soweit dass ich mich aks Uhren süchtig bezeichne, das war schon als Kind so, ich habe immer nur auf eine neue Uhr hin gespart, meine ganze Freizeit dreht sich oft nur um Uhren, die Grail oder Exit Uhr ist immer gerade jene Uhr die neu dazu kommt, ich habe aber eine eigene Bezeichnung für die eine, ultimative Uhr, ich nenne sie schlicht, The Queen, das ist die erste Armbanduhr der Welt von Louis Breguet, Baujahr 1810, Nr.2639 für die Königin von Neapel, im Jahr 1855 wurde die Uhr zur Reparatur abgegeben, danach verliert sich die Spur bis heute, diese Uhr zu finden und zu besitzen wäre für mich das Allergrösste und mit keiner anderen Uhr zu vergleichen.