Sie ist die vielleicht größte Ikone der Uhrenwelt: Die Rolex Submariner. An einer kontrovers diskutierten Frage scheiden sich jedoch seit Jahren die Geister. Welche der Versionen ist die wahre, die echte Submariner? Das Modell mit Datum oder jenes ohne Datumsanzeige? Dies ist mitnichten eine banale Frage, es geht viel mehr darum, welches der Modelle unter Uhrenliebhabern die Blaupause schlechthin für die Welt der sportlichen Luxusuhr darstellt. Die Submariner ist die am meisten imitierte und kopierte Armbanduhr der Welt und hat einen enormen Stellenwert für die Branche. Millionen von Uhrenfans schwören auf die Submariner als robuste Alltagsuhr und Taucheruhr mit Legenden-Status. Da die Manufaktur Rolex äußerst vorsichtig und nur mit Bedacht Veränderungen an ihren Modellen vornimmt, ist die Frage “mit oder ohne Datum” durchaus polarisierend. Ganz besonders bei der Marke Rolex sind es immer schon die Veränderungen im Detail gewesen, welche die größten Diskussionen innerhalb der eingeweihten Käuferschaft auslösten.
Ein minimaler Unterschied, der für Außenstehende nicht von Bedeutung zu sein scheint. Jedoch geht es nicht um irgendeine Uhr, sondern um die wohl populärste und beliebteste Ikone der Uhrenwelt. Und wenn die beiden minimal unterschiedlichen Versionen aufeinander treffen, erwarten Sie einen Konflikt in der gleichen Größenordnung wie Coke vs Pepsi – nur mit weniger Weihnachtskampagnen und Popstar-Engagements.
Die Submariner ‘No Date’ – ein inoffizieller Titel, welcher der älteren Version verliehen wurde – kam in den 1950er Jahren auf den Markt. Mit seinem bescheidenen Durchmesser von 40 mm ist das Modell eines der kleineren in der Rolex-Kollektion – lassen Sie sich jedoch nicht von den Maßen täuschen. Die No Date ist alles andere als eine kleine Uhr, die senkrecht abstehenden Bandstege schaffen die Illusion einer leicht größeren Uhr. Weitere Merkmale dieser Uhr sind das Zifferblatt, welches fast perfekt symmetrisch und mit wenigen Details auskommt.
Und das ist die größte Stärke der No Date: Ihre Bescheidenheit. Ein seltener Zug von der Marke mit Sitz in Plan-les-Ouates bei Genf, diese Uhr steht Ihnen an einem legeren Wochenende genau so gut wie bei einem Geschäftstermin. Für die Kritiker der No Date ist dies etwas zu viel Vielseitigkeit und zu viel durch Reduktion erreichte Eleganz, sie wünschen sich mehr eine markantere, klar erkennbare Rolex-DNA. Nach dem Motto “Mehr ist mehr und nicht weniger”.
Oberflächlich betrachtet scheint scheint die Datumsanzeige der einzige Unterschied zu sein, doch ist es die Akzentuierung dieser Funktion, die die Meinungen auseinandergehen lässt. Die sogenannte Zyklopen-Lupe, welche auf dem Saphirglas sitzt und die Datumsanzeige zweieinhalb mal vergrößert. Geliebt und gemieden in gleichem Maße, wurde die Datumslupe auf der 3-Uhr-Position 1966 eingeführt, um die Datumsanzeige besser ablesbar zu machen. Eine extravagante, technische Designlösung, welche einer sonst klassisch aussehenden Uhr das gewisse Etwas verleiht und sie mit diesem Alleinstellungsmerkmal mit der Konkurrenz der Branche unvergleichbar macht. Die Lupe sorgt, auch wenn diese Eigenschaft wohl nur theoretisch von Gehalt ist, in einer Tiefe von 300 Metern unter Wasser für eine bessere Ablesbarkeit des Datums. Vor allem aber hat sich Rolex durch diese Innovation eine Design-Nische erschlossen, mit der man seit Jahren erfolgreich ist. Letzten Endes ist die Wahl des Uhrenmodelles eine Frage des persönlichen Geschmacks des Kunden.
Wie bei Geschwistern zu erwarten ist, teilen sich beide Uhren viele Eigenschaften. Zuerst ist da die Mechanik, jede der beiden Rolex-Uhren wird durch ein höchst präzises Manufakturkaliber angetrieben. Nicht zu vergessen ist die verschraubte Krone, ein Feature, das mit einer patentierten Triplock-Technologie ausgestattet ist, und auch die Cerachrom-Lünette, die auch nach Jahrzehnten noch so glänzt wie am ersten Tag. Wie es der Name verrät, wird die Zyklopen-Lupe immer der Grund für die Konkurrenz der beiden Modelle sein, ganz so wie die mythologische Gestalt des Zyklopen. Für die einen ein einäugiges Monster, für die anderen ein beeindruckendes Fabelwesen.
Wie so oft, hängt die Entscheidung davon ab, was Sie an einer Uhr schätzen. Wenn Sie lieber eine schlichte und zu jedem Outfit kombinierbare Armbanduhr wünschen, dann ist die Rolex Submariner No Date der richtige Zeitmesser für Sie. Sie ist die ursprüngliche Variante dieser Uhr und auf jeden Fall die klassische Wahl. Die Submariner Date hält gekonnt die Balance zwischen Extravaganz und Eleganz – ein Merkmal, das für Rolex Uhren in dieser Form einzigartig ist. Die auffälligere Schwester ist demnach besser für Gelegenheiten geeignet, welche nach einem stärkeren Statement verlangen. Auch wenn sie nicht mit jedem Anzug in Ihrer Garderobe perfekt kombinierbar ist, bleibt Sie eine einzigartige Uhr.
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