Einführung in die Top 10 der britischen Uhrenmarken, ausgewählt von Montredo

By Montredo in Lifestyle
Mai 10, 2019
Einführung in die Top 10 der britischen Uhrenmarken, ausgewählt von Montredo

ALBION-UHRMACHEREI

Das Vereinigte Königreich ist ein Land mit einer wirklich einzigartigen und faszinierenden Kultur. Ein Land, das der Welt alles geschenkt hat, von der klassischen Literatur über die berühmte Rockmusik bis hin zu seiner eigenen Sprache. Doch die Uhrenmarken aus Britannien hatten es in der Vergangenheit schwer, auf eigenen Beinen zu stehen. Eine serienmäßige Herstellung von Taschen- und Armbanduhren konnte sich trotz der Vorreiterrolle der Inselnation in der industriellen Revolution des 18. und 19. Jahrhunderts nie wirklich durchsetzen. Ein merkwürdiges Ergebnis, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Uhrmacherei seit langem eine Verbindung zum Vereinigten Königreich hat. Historische Legenden wie John Arnold, Thomas Mudge, John Harrison, Thomas Tompion und George Graham haben alle ihre Spuren in der Uhrengeschichte hinterlassen.

In diesem Sinne: Hier ist ein Aufruf an alle entmutigten, anglophilen Uhrmacher-Enthusiasten. Die Uhrmacherei in Großbritannien erlebt ein Comeback. Neue Marken sind auf dem Vormarsch und bauen auf dem Fundament der Uhrmachertraditionen dieses Landes auf, mit völlig neuen Designansätzen, und geben der Branche einen frischen Impuls. Um Ihnen einen besseren Überblick über die Uhrenkartografie im Vereinigten Königreich zu verschaffen, haben wir uns mit dem Besten beschäftigt, was diese Uhrenindustrie derzeit zu bieten hat, und stellen Ihnen hier unseren Bericht über die 10 besten britischen Uhrenmarken vor.


10. Bremont Uhrenfabrik

Das ursprünglich von zwei Brüdern gegründete Unternehmen Bremont ist die größte Uhrenmanufaktur auf den britischen Inseln. Das mechanische Know-how des Unternehmens, sein Engagement für die Luftfahrt und die Konstruktion sowie seine große Leidenschaft für Uhren haben sich in seinen Erfindungen niedergeschlagen. Das Portfolio der britischen Uhrenmarke besteht aus Flieger- und Abenteueruhren.

Nick und Giles English sind jedoch noch einen Schritt weiter gegangen und haben einige für Bremont einzigartige Erfindungen gemacht, wie z. B. das Trip Tick Gehäusedesign oder den antimagnetischen Faraday-Käfig. Das Unternehmen hat eine beträchtliche Anzahl klassischer Zeitmesser im Stil der Luftfahrt in seinem Portfolio. Zum Beispiel die U-2: eine Uhr, die von der U2-Spionageflugzeugstaffel in den Vereinigten Staaten getestet und entworfen wurde.

Auch die SOLO gehört dazu: eine klassische Fliegeruhr, die auf den Zeitmessern der 1940er Jahre basiert. Bremont hat aber auch eine Taucheruhr im Repertoire, die bis zu 2.000 Meter wasserdicht ist. Das Foto oben zeigt die Bremont ALT1-P-BK: ein automatischer Chronometer mit COSC und DLC-Beschichtung.


9. Roger Smith

Die Isle of Man in der Irischen See ist zwar kein Teil Großbritanniens, steht aber dennoch unter britischer Kronprivilegierung. Ihr Gründer Roger Smith ist ein Protegé von George Daniels: Er gilt als der größte Uhrmacher des 20. Jahrhunderts und als Vater der Koaxialhemmung. Smiths berühmter Mentor vermachte ihm das gesamte Atelier, das von Anfang bis Ende auf den Bau von Zeitmessern ausgerichtet ist. Smith äußert sich sehr offen über den aktuellen Stand der Uhrmacherei im Vereinigten Königreich und hat eine Debatte über die Zukunft britischer Uhrenmarken angesichts der Dominanz der Schweizer Uhrwerke angestoßen.

Zu seinen bemerkenswertesten Kreationen gehört die Serie 2: eine sehr raffinierte Anzugsuhr, bei der die alte Handwerkskunst zum Tragen kommt und die für den modernen Geschäftsmann gedacht ist. Die Serie ist sehr limitiert und es werden nur 10 Stück pro Jahr hergestellt. Die Daniel’s Koaxialhemmung, eine spezielle Abwandlung der Ankerhemmung mit den Eigenschaften der Rasthemmung, gehört zu den wichtigsten uhrmacherischen Innovationen überhaupt.

Als zusätzliche Luxusvariante hat Smith die Serie 4 Triple Calendar Moonphase in 18 Karat Rotgold kreiert, die zu einem Premiumpreis von 250.000,- GBP angeboten wird. Smith ist auch ein zugänglicher Uhrmacher und kann beauftragt werden, einen maßgeschneiderten, individuellen Zeitmesser von Grund auf zu entwerfen. Stellen Sie sich jedoch darauf ein, dass Sie sich auf die Warteliste für eine einzigartige britische Uhr aus den Schmieden der Marke setzen lassen müssen, denn die Zeitspanne, bis Sie einen Smith-Zeitmesser erhalten, beträgt derzeit mehr als zwei Jahre.


8. Arnold & Son

Die Uhrenmanufaktur Arnold & Son mit Sitz in der Uhrenhochburg La Chaux-de-Fonds vereint die Vorzüge der Schweizer Uhrmacherkunst mit der britischen Tradition des Abenteuers und der Erkundung des Meeres. Im Jahr 1787 gründete John Arnold die Marke und spezialisierte sich auf die Herstellung von Schiffschronometern. Diese einzigartigen maritimen Geräte waren auf den Schiffen der legendären Seefahrer wie Kapitän Thomas Butler, Sir John Franklin und sogar Kapitän James Cook im Einsatz.

Auch wenn die Marke heute in der Schweiz ansässig ist, knüpft Arnold & Son an dieses britische Erbe an und bietet nautisch inspirierte Zeitmesser in zwei Kollektionen an: der Royal und der Instrument. Im Jahr 2015 feierte die Marke ihr 250-jähriges Bestehen mit der Lancierung von fünf neuen hauseigenen Uhrwerken. Der Mond dient seit langem als Bezugspunkt für die Orientierung von Schiffen auf See. Im Geiste der Bedeutung dieses Himmelskörpers ist die Arnold & Son Double Hemisphere Perpetual Moon mit einer sehr attraktiven Mondphasenkomplikation nur ein Beispiel für die Exzellenz dieser britischen Uhrenmarke.


7. Graham

Graham ist ein traditionelles britisches Uhrenunternehmen, dem von The British Masters, einem Schweizer Unternehmen, neues Leben eingehaucht wurde. Sie ist eine Schwesterfirma von Arnold & Son und ihr Markenname basiert auf dem Namensgeber George Graham. Graham ist berühmt für seine Chronographen, die in fast jede einzelne Uhr des Unternehmensportfolios integriert wurden.

Graham ist aber auch in der Lage, seinen Uhren optisch interessante und unerwartete Wendungen zu geben. So erinnert zum Beispiel die Krone auf der linken Seite des Zifferblatts der motorsportorientierten Uhren an die TAG Heuer Monaco.

Das britische Uhren-Bestiarium besteht unter anderem aus Zeitmessern mit Bicompax-GMT-Chronographen sowie Chronographen mit skelettierten Zifferblättern. Abbildung oben: die Graham Chronofighter ist ein übergroßer Chronograph mit 47 mm Durchmesser.


6. Pinion

Der nächste auf unserer Liste ist ein in Oxfordshire ansässiges Unternehmen, das ursprünglich von dem professionellen britischen Digitaldesigner Piers Berry im Jahr 2013 gegründet wurde. Man könnte meinen, dass Piers als Designer von Apps einen unwahrscheinlichen Hintergrund für die Uhrmacherei hat. Doch dieser Uhrenliebhaber ist ein großartiges Beispiel dafür, wie der Übergang von der Liebe zu mechanischen Uhren zu deren tatsächlicher Herstellung an der Werkbank erfolgen kann.

Er ist außerdem ein überzeugter Brite und verfolgt die Geschäftsphilosophie, dass sein britisches Unternehmen nicht von äußeren Kräften beeinflusst werden sollte. Das spiegelt sich auch in seinem Mitarbeiterstamm wider, denn Piers hat sich erfahrene Mitarbeiter vom British Horology Institute (BHI) geholt. Die erste Armbanduhrenkollektion von Pinion war die AXIS: eine Serie von Uhren mit Automatikwerken, die nach dem Vorbild von Instrumenten aus dem Zweiten Weltkrieg entworfen wurden. Kurz darauf folgten die Kollektionen AXIS Pure und Revival 1969, die beide auf Handaufzugskalibern basieren.

Die Automatikuhr Axis II hat ein sehr klassisches Aussehen und einen auffälligen, jägergrünen Aufzugsrotor, der das modifizierte ETA 2824-2 in seinem Inneren ziert.


5. Christopher Ward

Christopher Ward wurde ursprünglich von drei Universitätsabsolventen auf einem Boot gegründet, das auf der Themse segelte. An der Spitze der englischen Uhrenmarke stehen Mike France, Chris Ward und Peter Ellis, die einen anderen Ansatz in der Uhrmacherei und im Einzelhandel verfolgen als ihre Zeitgenossen. Das Unternehmen will Zwischenhändler ausschalten und direkt an seine Kunden verkaufen. Anstatt hochkarätige Markenbotschafter zu engagieren, um seine Produktlinien zu promoten, hat es sich dafür entschieden, seinen Schwerpunkt auf aufstrebende Sporttalente in seinem Challenger-Programm zu legen.

Das Portfolio ist vielfältig: Es reicht von Tauchern mit Heliumauslassventilen und einer Wasserdichtigkeit von bis zu 600 Metern über elegante Kleideruhren mit Mondphasen-Komplikation bis hin zu großformatigen Pilotenzeitmessern. Christopher Ward hat sich zum Ziel gesetzt, die richtige britische Uhr für jedermann zu einem erschwinglichen Preis anzubieten, und hat dafür sogar ein eigenes Uhrwerk entwickelt, das Kaliber SH21. Die Serie JJ Calibres ist eine interessante und optisch ansprechende Kollektion mit einer Mischung aus verschiedenen Komplikationen.

Die oben abgebildete Single Pusher Chronograph LE mit 43 mm ist ein sehr schlichter Zeitmesser mit klarem Zifferblatt, dessen Chronographenfunktion über einen Monodrücker gesteuert wird.


4. Garrick

Dieses in London ansässige Unternehmen ist eine weitere englische Uhrenmarke in unserer Liste, die zur Wiederbelebung der britischen Uhrmachertradition beitragen will. Garrick wurde von dem Unternehmer, Vollzeit-Uhrensammler und Uhrenliebhaber David Brailsford gegründet. Aufgrund seines tiefen Interesses an der traditionellen Hochuhrmacherei tat er sich sogar mit einem der begabtesten Uhrmacher, Andreas Strehler, zusammen, um ein innovatives Handaufzugswerk zu entwickeln.

Brailsford hat es sich zur Aufgabe gemacht, die feinsten Zeitmesser zu kreieren und dabei die traditionellen Werte der britischen Uhrmacherkunst zu bewahren. Durch die Zusammenarbeit mit Strehler und seiner Firma UhrTeil AG war Garrick in der Lage, sein eigenes High-End-Uhrwerk UT-G01 auf den Markt zu bringen, das in den Garrick-Werkstätten in Norwich gebaut und fertiggestellt wird. Dieses Werk ist exklusiv in der Portsmouth und S1 zu finden und bietet alles, was eine wirklich gute Uhr braucht. Weder Kosten noch Mühen wurden gescheut, um es bis zum Maximum zu veredeln.

Vier Kollektionen umfasst das aktuelle Angebot von Garrick: Norfolk, Regulator, Portsmouth und die S1. Darüber hinaus bietet Garrick seinen Kunden die Möglichkeit, maßgeschneiderte Uhren zu kreieren, um zu zeigen, dass der Kunde immer noch König ist und dass seine Uhren mehr als ein uhrmacherisches Juwel sind und nicht nur ein einfacher, massenproduzierter Zeitmesser. Was die Veredelungen angeht, scheut Garrick nicht davor zurück, eine Extrameile zu gehen. Ob es sich nun um gebläute Zeiger und Schrauben oder um die hauseigene, frei gespannte Unruh handelt, die Marke kann ihr immenses Know-how auf vielfältige Weise unter Beweis stellen.

3. Speake-Marin

Peter Speake-Marin ist sowohl der Namensgeber als auch der Gründer dieser britischen Uhrenmarke. Der in Essex, England, geborene und früher bei Audemar Piguet Renaud et Papi beschäftigte englische Uhrmacher schlug schließlich seinen eigenen Weg ein und lancierte 2003 sein erstes Armbanduhrenmodell Piccadilly. Obwohl Speake-Marin seinen Sitz in Bursins in der Schweiz hat, sind seine Modelle vor allem von einem konservativen englischen Stil geprägt.

Das Unternehmen hat gerade erst begonnen, sich unter Uhrenliebhabern einen Namen zu machen. In seinen drei Kollektionen (Spirit, J-Klasse und Cabinet des Mysteres) bietet es Zeitmesser in limitierter Auflage mit ewigem Kalender, Tourbillon und Minutenrepetition an. Optisch beeindruckend und mit der Mechanik eines Zeitmessers ausgestattet: die Magister Vertical Double Tourbillon. Es handelt sich um einen 46 mm großen Zeitmesser mit Handaufzug aus 18 Karat Weißgold und einem 60-Sekunden-Tourbillon.


2. Schofield

Schofield ist ein Newcomer auf dem britischen Markt mit einigen sehr interessanten Produkten und einem frischen Geschäftskonzept. Die ursprünglich von Giles Ellis gegründete britische Uhrenfirma aus Sussex entwirft aeronautische Zeitmesser mit einem Hauch von Altertümlichkeit. Während die Zeitmesser früher mit dem Schriftzug “Made in Germany” auf den Zifferblättern versehen waren und einige Modelle teilweise in Deutschland hergestellt wurden, werden die Uhren seit 2013 vollständig in England produziert. Darauf ist das Unternehmen sehr stolz.

Ein modifiziertes ETA 2892, das Soprod A-10, ist der Motor, der in vielen seiner Zeitmesser tickt. Bei den Komplikationen handelt es sich meist um eine Kombination aus Gangreserve, Datumsanzeige oder GMT-Funktion. Das eigentliche Markenzeichen einer Schofield ist jedoch ihr unaufgeregtes Zifferblatt. Die drei Komplikationen sind optisch unauffällig und stören nicht das sehr klare Erscheinungsbild der Uhr. Schofield Signalman Zeitmesser sind eindeutig für den Mann oder die Frau, die ihren Zeitmesser in bester britischer Manier sauber und aufgeräumt mögen, aber dennoch einen einzigartigen Zeitmesser mit einem gewissen Maß an Funktionalität an ihrem Handgelenk schätzen.


1. Robert Loomes

Die Wurzeln der Uhrmacherei in der Familie von Robert Loomes reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Jahrhundert zurück. Der Sohn eines Literaturexperten für antike Uhren stellt auch Uhren in kleinen Stückzahlen her, in der Regel maximal 50 bis 100 Stück. Die Herstellung von Kleinserien ist jedoch nicht das einzige bemerkenswerte Merkmal dieser britischen Uhrenmarke. Robert Loomes stellt auch alte Smith-Uhrwerke her: genau das Kaliber, das in der Uhr von Sir Edmund Hillary steckte, als er 1953 das Dach der Welt, den Mount Everest, bestieg.

Aufbauend auf diesem Erbe nahm Robert Loomes an einer neuen Expedition teil, um den Gipfel zu erreichen, indem es komplett überarbeitete Smith-Uhrwerke herstellte und sie 2015 in seine Robin-Uhren einbaute. Die Empfänger dieser überarbeiteten Zeitmesser waren keine Geringeren als Soldaten des Royal Gurkha Regiments, die damit den 200. Jahrestag der Gründung des ersten Gurkha-Bataillons in Indien und fast 62 Jahre nach Hillarys legendärer Besteigung des Mount Everest feierten. So etwas kann man sich wirklich nicht ausdenken, Leute.

Leider wurde die Expedition durch das Erdbeben in Nepal im April 2015 und die katastrophalen Auswirkungen auf die Bevölkerung und das Lager der Everest-Besteiger abgebrochen. Dennoch bekommt diese einzigartige Marke von uns ein dickes Lob als letzter Eintrag in unserer Top-10-Liste der britischen Uhrenmarken, und das nicht nur wegen ihrer sehr sauber gestalteten Kollektionen Robin und Robina. Zum Beispiel ein Zeitmesser mit stahlblauen Zeigern auf einem strahlend weißen Zifferblatt, einem Handaufzugswerk und einem scharfen Gehäuseboden, der ein überarbeitetes historisches Uhrwerk für eine neue Zeitperiode wunderschön darstellt.

Getreu ihrem Motto: “Lieber sterben als ein Feigling sein”, haben die Gurkha bei der Katastrophenhilfe im Everest-Basislager mitgeholfen und Robert Loome hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen, bei der eine Robin-Uhr der Everest-Expedition mit einem Smith-Uhrwerk als Preis ausgelobt wurde. Hut ab, meine Herren.


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  1. […] n’est un secret pour personne que nous sommes de grands admirateurs de l’horlogerie britannique. Même si l’île a récemment été quelque peu reléguée au second plan horloger et a […]

    Juli 13, 2020

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