Luc Tissot, der Name lässt er bereits erahnen, ist in der Schweizer Uhrenindustrie zuhause wie kaum ein Zweiter. Er vertritt nämlich die fünfte Generation der Tissot-Dynastie und war bis zuletzt Direktor der gleichnamigen Uhrenmarke, ehe sie Anfang der 1980er-Jahre in die heutige Swatch Group eingegliedert wurde.
Anstatt heute allerdings seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen, hat sich der Mittachtziger in seinem Lebensabend einem neuen Projekt zugewandt: die Schweizer Traditionsmarke Milus zu alter Größe zurückzuführen.
Seit 1919 in Biel beheimatet
Milus wurde vor über 100 Jahren von Paul William Junod gegründet und hatte bereits kurz darauf, in den 30er- und 40er-Jahren, ihre große Blütezeit. Nach drei Generationen im Familienbesitz und vielen Auszeichnungen und Ehrungen – in den 90er-Jahren war Milus beispielsweise im New Yorker Museum of Modern Art zu sehen – folgte im Jahr 2003 jedoch ein Besitzerwechsel und daraus resultierend auch ein Paradigmenwechsel.
Während die Junod-Familie Milus stets als elegante und zeitlose Einstiegsluxusmarke positionierte, versuchte eine chinesische Schmuckfirma als neuer Besitzer aus ihr eine Highend-Luxusmarke zu machen. Das Ergebnis waren u.a. diamantenbesetzte Uhren im Wert eines Einfamilienhauses, die mit so aufwendigen Komplikationen wie einer Minutenrepetition aufwarteten.
Der plötzliche Kurswechsel schlug jedoch fehl, sodass es immer ruhiger um die Marke wurde, bis sie letztlich kurz vor ihrem Untergang stand.
Back to the roots: Drei Kollekionen für alle Einsatzzwecke
2019 erkannte Luc Tissot das enorme Potenzial der Marke und beschloss, sie unter seine Fittiche zu nehmen. Nicht nur wollte er Milus neues Leben einhauchen, sondern der Marke auch wieder zu dem Image verhelfen, das sie einst ausmachte. Selbst gestecktes Zeil des 100-jähriges Start-ups (wie Tissot sein neues Projekt liebevoll nennt) sei es fortan, wieder ehrliche Luxusuhren zu einem fairen Preis anzubieten. Genauso wie damals.
Mit den aktuellen drei Kollektionen gelingt Tissot dies auch sehr gut: Während die LAB 01-Kollektion eine zeitlose und elegante Dreizeigeruhr mit einzigartigem Fiberglass-Zifferblatt darstellt, sind die Uhren der Archimèdes-Reihe waschechte Taucheruhren mit innerer drehbarer Lünette und 300 m Wasserdichtigkeit. Dazwischen angesiedelt liegen die Uhren der Snow Star-Kollektion, die sich mit ihrem 39mm-Durchmesser und robusten Textilband als unverwüstliche Alltagsuhren präsentieren. Besonders interessant ist die Geschichte, wie es dazu kam.
Das Doppelleben der Milus-Uhren im 2. Weltkrieg
1942, als sich der Pazifikkrieg zuspitze, wurden US-amerikanische Marineflieger mit sogenannten „Life Barter Kits“ ausgestattet. Die Idee war, dass die Soldaten im Falle einer Notlandung oder Havarie auf entlegenen Pazifikinseln zumindest einige Wertgegenstände bei sich haben würden, die sie im Notfall gegen Lebensmittel, Informationen oder sogar ihr Leben eintauschen könnten.
Diese Überlebenssets enthielten zum einen 24K Goldschmuck, aber auch Snow Star-Uhren von Milus. Da diese Militär-Operationen strengster Geheimhaltung unterlagen, erfuhr übrigens selbst Milus erst im Jahr 2010 vom kuriosen Doppelleben der eigenen Uhren, die einst das Leben junger US-Piloten retteten.
Milus-Manufakturbesuch in Biel
Da Bilder mehr als tausend Worte sagen, übergeben wir an dieser Stelle einfach das Wort an Luc Tissot persönlich. Viel Spaß bei unserer neusten Meet the Manufacturer-Epsiode!
Luc Tissot hatte die Firma gekauft? Krass, wusste ich gar nicht. Aber sehr schöne Uhren, schöne Weiterentwicklung der Marke. Hab nichts auszusetzen, wenn, dann vielleicht etwas zu teuer 🙂
Interessante Geschichte zu einer interessanten Uhr. Für meinen Geschmack ist am Zifferblatt etwas zu viel los, zu viel Text, aber ansonsten sieht die Uhr sehr gut aus. Auch die Archimedes, sehr solider Diver.
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Luc Tissot hatte die Firma gekauft? Krass, wusste ich gar nicht. Aber sehr schöne Uhren, schöne Weiterentwicklung der Marke. Hab nichts auszusetzen, wenn, dann vielleicht etwas zu teuer 🙂
Interessante Geschichte zu einer interessanten Uhr. Für meinen Geschmack ist am Zifferblatt etwas zu viel los, zu viel Text, aber ansonsten sieht die Uhr sehr gut aus. Auch die Archimedes, sehr solider Diver.
Mit der LAB kann ich gar nichts anfangen, die hätten sie sich sparen können, aber die Archimedes und die Snow Star sehen beide klasse aus.
[…] Zuge unseres Meet the Manufacturer-Besuches haben wir bereits über Milus, die seit 1919 existierende und unabhängige Bieler Uhrenmarke, […]