Gegründet 1992 – also noch ganz frisch für Uhrmacher-Standards – wurde Bell & Ross von dem Designer Bruno Melamich und dem Geschäftsmann Carlos A. Rosillo ins Leben gerufen: Eine Partnerschaft, die kommerziellen Scharfsinn mit einem Auge fürs Detail verband. Was dem Label an Reife fehlte, machte es durch makellos gestaltete Stücke wett, die von der traditionellen Industrie als eher ungewöhnlich angesehen wurden. Dies erwies sich als größte Stärke des Unternehmens. 1994 brachte Bell & Ross die berühmte Space 1 wieder auf den Markt: den ersten automatischen Chronometer, der im Orbit getragen werden sollte. Danach beauftragten die französischen Sicherheitsdienste den “Bombenabwehrtyp” – eine militärische Uhr mit einem antimagnetischen Gehäuse und fachmännischer Genauigkeit: sehr wichtig in Sachen Bombenentsorgung.
Die Huldigungen für das Unternehmen nahmen kein Ende. 1997 veröffentlichte Bell & Ross dann den Hydro Challenger, eine Uhr, die im Guinness Buch der Rekorde als erste ihrer Art in 11.000 Metern unter dem Meeresspiegel funktioniert.
All das klingt vielleicht etwas losgelöst von der Luftfahrt. Doch Bell & Ross ‚größter Geniestreich war erstaunlicherweise nicht technischer Natur, sondern ein visueller. Die Hauptkollektion des französischen Labels adaptiert die quadratische Form eines Cockpits der französischen Düsenjäger und platziert es direkt auf dem Zifferblatt: Vier Seiten, die mit Schrauben befestigt sind, um ein Wunderwerk der Mechanik zu beherbergen. Und es ist diese geschickte Erfindung, die Bell & Ross’ Vorzeigemodell geworden ist.
Bell & Ross produziert in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz selbst. Eine Seltenheit heutzutage. Während viele Manufakturen normalerweise Teile der Produktion auslagern, behält Bell & Ross den Betrieb weitgehend im eigenen Haus. Das bedeutet, dass der Großteil der Bell & Ross Uhren an Ihrem Handgelenk tatsächlich einheitlich von Bell & Ross stammt. Die einzige Ausnahme von dieser Regel ist das Band. Dieses wird in italienischen Gerbereien auf Naturbasis produziert und ausgeliefert.
Bell & Ross muss sich auf der Baselworld nicht in einer staubigen Ecke verstecken. Stücke wie die BR-X1 kennzeichnen die innovative, experimentelle Linie des Labels, wobei jede Uhr in der Kollektion die Handschrift von Bell & Ross mit einem auffälligen, brillanten Design verbindet.
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… Weil Bell & Ross einzigartig ist. Sicher, das ist etwas, was fast jede Uhrenmarke auf der Welt von sich behauptet, hier aber haben wir tatkräftige Beweise. Zunächst ist da die Form. In den Neunzigern, als die Uhren groß oder klein, aber immer rund waren, wich Bell & Ross von der Norm ab und nutze die quadratischen Formen für ihr Alleinstellungsmerkmal, das nun auch zu Ihrem werden kann.
Diese Einzigartigkeit passt zu Ihrem individuellen Stil. Während viele Uhren als Erbstücke angeschafft werden, um flüchtige Trends zu überwinden, ist Bell & Ross vielleicht das ultimative stilistische Ausrufezeichen. Nehmen Sie zum Beispiel eine klassische Mondphase von einer herkömmlichen Marke – sicherlich passt sie zu Ihrer Garderobe, aber ist es die Art von Uhr, mit der Sie Ihren normalen Business-Anzug auf ein neues Niveau heben? Kaum. Bell & Ross ist in der Lage, Ihrem Handgelenk Aufmerksamkeit und Wiedererkennungswert zu sichern.
Zudem ist da der Preisaspekt: Normalerweise ist man gewohnt, eine beachtliche Summe für Schweizer Uhren zu lassen oder zumindest sollte man das, wenn man Qualität kaufen möchte – Bell & Ross befindet sich in einem akzeptablen mittleren Segment, irgendwo zwischen TAG Heuer und Piaget. Mit Bell & Ross sichern Sie sich also eine Uhr, bei der Sie sich nicht zu viele ernsthafte Gedanken um den Preis machen müssen, so wie es bei anderen Luxusmarke der Fall sein kann.
Die BR02, eine der Hauptlinien von Bell & Ross, kann Tiefen von mehr als 1.000 Metern Druck standhalten und ist damit eine der robustesten Taucheruhren auf dem Markt; sieht aber auch auf dem Trockenen gut aus.
Das Headquarter von Bell & Ross befindet sich in Paris, Rue Copernic Nummer 8. Im Gegensatz zu den meisten Alteingesessenen schweizer Marken hat sich Bell & Ross auf Paris fokussiert. Trotz der Produktion in La Chaux-de-Fonds hat das Label alle anderen Geschäftsstellen in seiner Heimatstadt gehalten.
Bell & Ross’ Herzstück, die BR01 Skull Bronze, ist weltweit auf nur 500 Stück limitiert. In Anlehnung an die Ikone des Fallschirmjäger-Regiments von 1944 und dem Emblem mit Totenkopf und gekreuzten Knochen, belebte sie die Liebe zu Bronze in der Branche wieder und überraschte mit ihrem Anderssein den Uhrenmarkt.
Die populärste Uhr von Bell & Ross – die legendäre BR01, die erstmals im Jahr 2005 auf den Markt kam – verfügt über beachtliche 46 mm Durchmesser. Während dies unangemessen für schlanke Handgelenke wirken könnte, zeigt sich aufs Neue, dass sich Bell & Ross nicht in Schubladen stecken und sich nicht verbiegen lassen. Diese Uhren sind eben nichts für Mauerblümchen.
Im Jahr 2002 präsentiert Bell & Ross die Vintage 123 Heure Sautante, die erste Uhr mit “springender Stunde” und Gangreserveanzeige. Die limitierte Auflage war die erste Partnerschaft zwischen der Marke und dem Meisteruhrmacher Vincent Calabrese. Eine neue Tür hat sich geöffnet, eine alte schließt sich: Die Kooperation signalisierte gleichzeitig das Ende der Produktionen mit der Firma Sinn in Chaux-des-Fonds.
1992: Bell & Ross wird als Joint Venture zweier Kinderfreunde gegründet: Bruno Belamich und Carlos A. Rosillo. Die einfache Idee war „Funktion formt Form“, und dieses Konzept ließ eine Uhrenmarke entstehen, die Effizienz, Lesbarkeit und Zuverlässigkeit kombiniert.
1994: Bell & Ross veröffentlichte die Space 1, den ersten automatischen Chronometer der Welt, der an der “letzten Grenze” getragen werden sollte. Nein, damit war keine abgelegene schweizer Landschaft im Dezember gemeint, sondern ganz erbarmungslos: der Weltraum.
1996: Die Bell & Ross “Bomb Disposal Type” wurde erstmals auf Anfrage der französischen Sicherheitsdienste entwickelt. Das Stück selbst verfügt über ein antimagnetisches Gehäuse, das eine größere Lesbarkeit und Präzision ermöglicht – wichtige Faktoren, die für die Entsorgung von Bomben entscheidend sind.
1998: Der Space 3 Chronograph wurde nach dem Erfolg seines Vorgängers veröffentlicht. Die Uhr, komplett ausgestattet mit einer verschraubten, teleskopierbaren, einziehbaren Krone, die als „T-Crown System“ bekannt wurde, war ein weiteres herausragendes Modell. Zur selben Zeit beteiligte sich Chanel Horlogerie an Bell & Ross.
2000: Chanel Horlogerie beteiligt sich vermehrt an der Gesellschaft, dennoch bleibt Bell & Ross Hauptaktionär.
2005: Die BR01 wird vorgestellt, eine weitere “Signature-Linie” von Bell & Ross.
Im Gegensatz zu anderen großen Herstellern hat Bell & Ross keine Brigade von Markenbotschaftern. Stattdessen konzentriert sich das Label auf Personen von öffentlichem Interesse, Carmen Jorda beispielsweise. Im Mai 2016 wurde die spanische Rennfahrerin ausgewählt, um die erste weibliche Linie von Bell & Ross vorzustellen: Diamond Eagle. Die Ankündigung wurde in der mit Sternen besetzten F1 Amber Lounge in Monaco zelebriert. Das Uhren-Modell selbst war für Bell & Ross eine große Sache: mitternachtsblau, besetzt mit sieben Diamanten, um die “Aquila-Konstellation” zu reflektieren und mit glänzenden Metallindizes versehen. Sicher, keine französische Fliegeruhr, aber keineswegs weniger aussagekräftig. Im Rennsport geht es weiter: Kevin Magnussen, Mitglied des dänischen Haas-Teams, war bei einer der zahlreichen Veranstaltungen des Labels mit einer Bell & Ross zu sehen. Mit einer langjährigen Karriere, die sich über McLaren bis Renault erstreckt, ist Magnussen ein weiterer Botschafter, der die Einhaltung der formgebenden Funktion und der konkurrenzlosen Handwerkskunst widerspiegelt.