An der Spitze der Maslowschen Bedürfnispyramide steht die Selbstverwirklichung, dicht gefolgt von Individualbedürfnissen wie Anerkennung und Status. Klar, der Kauf einer Rolex ist für viele auch gewissermaßen ein Zurschaustellen des eigenen Erfolges, das bleibt nicht aus. Aber wie sieht es da mit der Selbstverwirklichung aus?
Das zumindest fragten sich Hendrik Jürgens und Sören Spreng, als sie 2011 die Blaken GmbH ins Leben riefen. Das aus dem Sauerland stammende Unternehmen konzentriert sich auf die Veredlung und Individualisierung von Luxusuhren. Insbesondere Rolex-Dauerbrenner wie Daytona, Submariner und Co werden gerne von den anspruchsvollen Kunden vorbeigebracht, aber auch Marken wie Omega oder Patek Philippe sind kein Problem für die „Uhren-Tuner“ aus Menden.
In einer Gesellschaft, die immer mehr nach individualisiertem Selbstausdruck lechzt, kommen die Uhren-Sonderanfertigungen gut an. Besonders die DLC (Diamond-like-Carbon) Beschichtung, bei dem die Uhren in einem aufwendigen Verfahren mit einer 2 µm-dicken Kohlenstoffschicht überzogen werden, gilt als Königsdisziplin des Unternehmens. Darüber hinaus sind der Kreativität der Kunden so gut wie keine Grenzen gesetzt: Von einem eingefärbten Sekundenzeiger, über Insignien auf dem Zifferblatt bis hin zu Edelsteinbesatz ist alles dabei.
Glaubt man Blaken, so hat der durchschnittliche Kunde bereits sieben Uhren in seinem Besitz. Bevor mit der achten Uhr also wieder eine „generische Rolex“ ans Handgelenk kommt, konsultiere man lieber Blaken, was in puncto Individualisierung eigentlich so möglich ist. Heute ist das Unternehmen unter der Führung von Alexander Klingbeil, der bereits für Branchen-Größen wie Richard Mille und Greubel Forsey gearbeitet hat und somit die Welt der ausgefallenen Luxusuhren wie seine Westentasche kennt.
Preislich geht es bei rund 4000 Euro los und nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Bei prominenten Kunden aus der Porsche-Familie, Michelin-Sternekoch Tim Raue oder Fußballern wie Sergio Ramos oder Franck Ribéry ist dies jedoch ohnehin eher nebensächlich
Bekannter als Blaken (das übrigens das niederdeutsche Wort für „qualmen, rußen“ ist) ist sicherlich das Bamford Watch Department, kurz Bamford. Dahinter steckt George Bamford, dessen Gründungsgeschichte fast zu schön ist, um wahr zu sein.
Die Kurzfassung: Er erhält eine Rolex Daytona zum 18. Geburtstag, aber findet schnell heraus, dass er damit gewiss nicht allein ist. Nach etwas herumexperimentieren gelingt es ihm, eine schwarze DLC-Schicht auf die Uhr aufzutragen, die im Südfrankreich-Urlaub viele Blicke auf sich zieht. Bamford kehrt mit 25 Vorbestellungen in sein Heimatland zurück. Et voilà, der Rest ist Geschichte.
Doch es war nicht immer alles so rosig, wie es vielleicht klingen mag. Als Antichrist in der Uhrenindustrie war George Bamford anfangs vielen ein Dorn im Auge, doch Uhren-Koryphäe Jean-Claude Biver erkannte als Kopf der LVMH-Uhrensparte das Potenzial. So kam es, dass Bamford im Jahr 2017 zum offiziellen „Customizer“ von Bulgari, TAG Heuer und Zenith erkoren wurde. Der lang ersehnte Adelsschlag war endlich da.
Neben Deutschland und England hat auch die Schweiz mit Artisans De Genève einen bekannten Uhren-Modifizierer im Angebot, der dem Ganzen noch eine Schippe drauflegt. Während man bei Blaken und Bamford auf rein ästhetische Veränderungen setzt, wird bei Letzterem auch die Mechanik einer Uhr verändert.
Ein perfektes Beispiel ist die Rolex Daytona, die zu Ehren von Andrea Pirlo entworfen wurde. Diese wurde im Zuge des „Andrea Pirlo Projects“ nicht nur skelettiert, sondern auch z.B. mit einem neuen Rotor, einer Kohlefaser-Lünette sowie Rotgold-Zeigern versehen.
Noch verrückter wird es bei den Zeitwächtern von „Les Gardiens du Temps“, die hinter der Marke Label Noir stehen. Diese haben es tatsächlich vollbracht, in das Kaliber 3131 der Rolex Milgauss ein voll funktionstüchtiges Tourbillon zu integrieren. Was für viele (Rolex-) Uhrenfans der Blasphemie gleichkommt, sorgt bei anderen für erheiterte Gemüter.
Auch wenn Unternehmen wie Bamford und Blaken echte Erfolgsgeschichten sind, kann man keineswegs sagen, dass DLC-beschichte Uhren mit individualisierten Gravuren, Logos, Designs (…) im Uhren-Mainstream angekommen sind. Die Gründe sind sicherlich vielfältig:
Wenn du einfach nur auf der Suche nach einer normaler Uhren bist, ohne nachträglich verbautes Tourbillon, könntest du hier fündig werden.
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Guten Tag
was würde die Zenith Uhr wie hier in Ihren Anschauungen kosten.Welche Lieferzeit hat die Uhr.
Gruss Arndt