Große Uhrenkunst und Erotik? Auch wenn manch einem beim Bestaunen und Berühren seiner Lieblingsuhr romantische Gefühle kommen mögen, bringt man die schönste Nebensache der Welt nicht unbedingt mit großen Uhrmachern in Verbindung. Doch einige Hersteller – darunter auch große Namen – sind überraschend offen und schaffen auch mal eher unanständige Komplikationen, die dabei auch noch technisch höchst anspruchsvoll sind. Hätten Wempe, Bucherer und Co. einen Raum im hinteren Teil des Ladens, den man erst ab 18 Jahren betreten darf, er könnte die folgenden Uhren beherbergen:
Während andere Hersteller erotische Abbildungen gerne mal auf der Rückseite ihrer Zeitmesser verstecken, geht Ulysse Nardin mit der Hourstriker Erotica Jarretiere geradezu offensiv mit dem lustvollen Motiv um.
Das Zifferblatt zeigt ein Miniaturbild von Venedig mit einem in Gold gearbeiteten Liebespaar im oberen Teil des Zifferblatts. Um der romantischen Szene auch etwas Leben einzuhauchen, bewegen sich die Bettgenossen dank eines Hourstriker-Kalibers im Rhythmus eines Stunden- und Halbstundenschlags – eine extrem schwierig zu erreichende Komplikation, aber was tut man nicht alles für die Liebe.
Wer gerne diesem Akt beiwohnen möchte, kann dies hier tun:
Im Gegensatz zu Ulysse Nardin geht Blancpain einen anderen Weg mit der Blancpain Carrousel Repetition Minutes Le Brassus. Die erotische Szene wird diskret auf dem Gehäuseboden dargestellt. Dabei ist die Fertigungstiefe nicht minder beeindruckend.
In exquisiter Handarbeit wurde der Beischlaf inszeniert. Sie stellt einen Musiker aus der Klassik hinter seiner weiblichen Muse auf einem üppigen Bett dar. Durch die Repetierfunktion können die Figuren „aktiviert“ werden. Die Uhr, bzw. die Protagonisten auf der Rückseite, werden für jeden Kunden individuell hergestellt. Die Preise für eine einmalige erotische Kreation beginnen bei ca. 400.000 €.
Die nicht ganz jugendfreie Repetition gibt es hier zu begutachten:
Richard Mille setzt bei der RM 69 Erotica Tourbillon eher auf die Erotik der Worte anstatt der Bilder. Die Uhr wurde mit drei Rollstäben aus Titan ausgestattet, die vom Träger per Knopfdruck beliebig gedreht werden können. Auf den Rollstäben sind verschiedenen Satzteile abgedruckt, welche durch die Drehbewegung beliebig kombiniert werden. Die sich daraus ergebenden Liebesbotschaften können dann der oder dem Angebeteten präsentiert werden – vorausgesetzt, Sätze wie „I want to arouse your nipples“ versprechen die erhoffte Wirkung.
Wer in Sachen Erotik noch mit den Worten ringt, findet hier Anregungen:
Man sagt ja, Erotik lebe gerade davon, was man nicht sieht. Diesem Konzept folgt eindeutig die Jacob & Co Caligula, indem sie die Sinnenfreude der Uhr zum Geheimnis des Trägers macht.
Die unzüchtige Szene wird hier hinter einem geheimen Schiebemechanismus versteckt. Das unanständige Motiv wird für jede Uhr vom Miniatur-Künstler Andre Martinez von Hand gemalt und erfordert 15 Arbeitsstunden.
Wie schon bei den anderen Herstellern hat man sich bei der Caligula nicht mit einer bloßen Darstellung zufriedengegeben: Mit der Betätigung des Handaufzugs kommt auch hier Bewegung in die Sache:
Von der Uhr werden insgesamt 69 [sic] Exemplare hergestellt. Mehr Infos gibt es hier.
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