Omega Planet Ocean vs. Breitling Superocean

By Montredo in Lifestyle
Mai 13, 2019
Omega Planet Ocean vs. Breitling Superocean

TOUGH CALL

In dieser Ausgabe von “Tough Call” vergleichen wir zwei bemerkenswerte Taucheruhren – nämlich die Omega Seamaster Planet Ocean und die Breitling Superocean. Omega und Breitling sind auf den ersten Blick totale Gegensätze. Die eine ist auffälliger Luxus der Le Locle- Sorte, die andere, nicht weniger luxuriös, aber mehr ausgerichtet auf den Abenteurer, sprich Action Man der Edelklasse. Ja, man findet Omega und Breitling wohl kaum im selben Satz, geschweige denn im gleichen Schaufenster. Wenn man die zwei Marken gründlicher vergleicht, sind sie jedoch ähnlicher, als man zunächst zu denken vermag.


Man muss nur tiefer tauchen und die Schlüsselelemente vergleichen. Im Gegensatz zu den beiden Marken im Gesamtbild sind sich diese zwei Uhren, die Omega Seamaster Planet Ocean und Breitling Superocean, im Detail betrachtet nämlich überraschend ähnlich. Ja klar, sind sie doch beides Taucheruhren, wenngleich die Verwandtschaft dennoch darüber hinausgeht, da viele technische Einzelheiten die gleiche DNA tragen.


Jeder Ähnlichkeit stehen auch drastische Unterschiede gegenüber, die je nach persönlicher Präferenz entweder als Stärken oder Schwächen angesehen werden könnten. Es hängt ganz davon ab, was Sie eigentlich von Ihrer Uhr erwarten. Also, um die Geschwisterrivalität objektiv zu illustrieren, gehen für uns die Omega Seamaster Planet Ocean und die Breitling Superocean ins Kopf-an-Kopf-Rennen. Auf alle Fälle ein Tough Call.


1. Geschichte

Aber zuerst zurück zum Ursprung. Wie bei allen guten Vergleichen ist es auch hier sinnvoll, die genaue Herkunft dieser Ikonen zu eruieren. Und eines sei an dieser Stelle bereits gesagt: Die Antwort “Schweiz” ist hier keinesfalls ausreichend. 

Die Omega Seamaster Planet Ocean wurde im Jahr 2005 als ein direkter Nachkomme der Seamaster 300 – eine der ersten modernen Taucher-Uhren Omega’s – vorgestellt. Seitdem entwickelte sich die Planet Ocean in einer Vielzahl von verschiedenen Größen und Farben mit unterschiedlichen Werken in jeder Neuauflage. Sie ist unumstritten ein beliebter Dauerbrenner im Omega-Portfolio und prominente Lieblingsuhr des bekanntesten britischen Spions James Bond. Diese legendäre Karriere der Planet Ocean verleiht ihr den Ruhm einer Ikone und macht sie somit zu einer der größten Taucheruhren aller Zeiten. Das hat schon was zu sagen, allein wenn man bedenkt, wie viele dieser Uhren jedes Jahr neu in dieser Kategorie erscheinen.

Für eine jede Uhr fällt es schwer, in diese enormen Fußstapfen zu treten, aber auch die robuste Breitling Superocean muss sich keineswegs vor der Omega-Konkurrenz verstecken. Bis in die 1950er Jahre war die Manufaktur eher für die Herstellung legendärer Fliegeruhren bekannt, ein beeindruckendes Portfolio, das Breitling immer noch an die Spitze setzt. Die Superocean war jedoch ein stolzer Beweis dafür, dass Breitling die Taucheruhr ebenso gut beherrscht. Seit ihrer Vorstellung im Jahr 1957 wurde sie im Laufe der Jahre feiner eingestellt und kontinuierlich verbessert. Heute kann sie einem Wasserdruck widerstehen, dem wohl nur ein James Bond jemals ausgesetzt wäre. Im Jahr 2007 feierte Breitling die Kollektion mit einer speziellen limitierten Auflage zum 50-jährigen Jubiläum. Wenn die Limited Edition aber leicht außerhalb Ihrer Preisklasse liegt, bietet die Standardkollektion in Gehäusegrößen von 42 mm bis 46 mm dennoch eine gute Auswahl.


2. Funktionen

Da beides Taucheruhren sind, weisen sie hinsichtlich ihrer Funktionen mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede auf. Eine einseitig drehbare Lünette, Super-LumiNova-Indizes für ultimative Ablesbarkeit und die Option eines austauschbaren Kautschukbands sind heutzutage Standardfunktionen für eine hochwertige Taucheruhr. Und natürlich bieten Sie beide eine beträchtliche Wasserdichtigkeit. Natürlich existieren aber Unterschiede, die Sie letztlich mehr zur einen als zur anderen Wahl locken werden.

Das Zifferblatt und die Lünette der Seamaster Planet Ocean bestehen aus Keramik, einem teuren Material, weiter verstärkt durch Liquidmetal und Ceragold-Nummern und -Skalen. Diese Materialien sind ein Omega-Patent und wurden speziell entwickelt, um die Omega-Uhren nicht nur zu verstärken, sondern auch gleichzeitig deren Optik aufzufrischen. Darüber hinaus ist die 43,55 mm Planet Ocean 600 M Omega Co-Axial Master Chronometer GMT (215.33.44.22.01.001) mit der ersten Bi-Keramik-Lünette ausgestattet, einem kontrastreichen schwarz-weißen Ring, um die Tages- von den Nachtstunden zu unterscheiden. Die Planet Ocean-Uhren sind mit einem Heliumauslassventil versehen. Dieses Feature ermöglicht die absolut verlässliche Funktion in großen Tiefen von 600 Metern und mehr über längere Zeit. Das macht diese Uhr zum perfekten Begleiter für die nächste Tauchreise.

Die Superocean kann nicht mit ausgefallenen Trademarks wie die Planet Ocean aufwarten, was sie jedoch nicht weniger robust macht. Die Wasserdichtigkeit einer Superocean beginnt bei 200 m mit der Superocean Chronograph (A13311D1/C971/161A) und erreicht eindrucksvolle 1000 m mit der Breitling Superocean 44 Special (Y1739316/C959/158S/A20SS.1). Dazu gibt es nach Belieben entweder ein Milanaise-Armband oder ein perforiertes Kautschukband, welches eine leichtere Kombination im Gegensatz zu den oftmals mächtigen und massiven Edelstahl- Sportuhren darstellt.


3. Ästhetik

Die Ästhetik ist wahrscheinlich der größte Überschneidungspunkt zwischen der Omega Planet Ocean und der Breitling Superocean. Zwar gibt es wenig kreativen Spielraum innerhalb der Konventionen einer Taucheruhr, aber da diese Art der Uhren generell als sportlich leger gilt, ist es ist zumindest möglich, sich in puncto Farbe auszuspielen. 

Bis zur Co-Axial 2208.50.00 war die Omega Planet Ocean nicht direkt eine Technicolor- Traumuhr. Aufgrund der hell-orangen Lünette und den farblich abgestimmten arabischen Ziffern bricht dieses Modell jedoch mit den üblichen Konventionen des klassischen Designs. Damit halten nun auch auffällige, farbliche Akzente Einzug in Omega’s Welt der Taucheruhren. Ansonsten setzt die Planet Ocean jedoch auf Nummer sicher: traditionelles Schwarz oder Blau und minimales Branding. Das heißt natürlich nicht, dass wir an Klassikern etwas auszusetzen hätten.

Breitling Superocean ist da gar nicht so verschieden, obwohl die Manufaktur in der üblichen Markentreue das Branding und die Details mehr herausstellt als Omega. Breitling bleibt eben Breitling. Die Chronometer-Details sind stolz auf dem Zifferblatt angezeigt, und warum auch nicht? Einige Modelle, wie die BRL-187, wirken mit ihrem vergoldeten Gehäuse und ihrem vollen Kreis an römischen Ziffern auf der Lünette gar wie Trophäen am Handgelenk. Wenn Sie einen vierstelligen Preis für einen Luxus-Zeitmesser zahlen, dann macht es ja auch Sinn, wenn der Repräsentationswert dementsprechend hoch ist.


4. Uhrwerk

Es ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit, markentreue Fans von Breitling für Omega oder umgekehrt zu begeistern. Die Loyalität der Uhrenliebhaber ist eine formidable Leidenschaft. Für alle parteifreien Käufer kann es jedoch in der Tat ein “Tough Call” sein.

Seit ihrer Erstvorstellung durchlief die Seamaster Planet Ocean viele verschiedene Kaliber und profitierte damit von Omega’s ständigen Verbesserungen der In-House-Manufakturkaliber. Zum Beispiel tickt in der 43,5 mm GMT ein neuer Master-Chronometer GMT 8906, ein hochpräzises Kaliber, das die Seamaster Planet Ocean in diesem Jahrzehnt weiter vorantreibt.

Die Breitling Superocean 42 auf der anderen Seite beherbergt ein Kaliber 17, ein ETA-2824-Werk, also nicht im eigenen Haus gefertigt. Obwohl das In-House-Engineering generell für Marken vorteilhaft ist, hat Breitling die Herstellung der Kaliber an die Swatch Group-Tochter ETA vergeben, welche Kaliber für zahlreiche bedeutende Uhrenmarken herstellt. Also, wenn auch nicht ganz Omega-Klasse, hat die Breitling Superocean trotzdem ein qualitativ äußerst hochwertiges Inneres vorzuweisen.


Fazit

Es ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit, markentreue Fans von Breitling für Omega oder umgekehrt zu begeistern. Die Loyalität der Uhrenliebhaber ist eine formidable Leidenschaft. Für alle parteifreien Käufer kann es jedoch in der Tat ein “Tough Call” sein. 

Alles hängt davon ab, was Sie persönlich bevorzugen, denn Omega meistert den klassischen Luxus perfekt. Die Uhren schinden an jedem Handgelenk großen Eindruck, obgleich sie eher ein modernes Understatement sind. Somit ist die Omega Seamaster Planet Ocean mit ihrem subtilen Look die optimale Wahl für eher verhalten Gekleidete.

Für andere wiederum steht nicht die Subtilität im Fokus, wenn sie eine große Investition tätigen. Wenn Sie sich in dieser Gruppe wiederfinden, ist die Breitling Superocean Ihre beste Wahl. Die Marke hat sich nie gescheut, groß aufzutreten und zeigt damit eindrucksvoll, dass Erfolg und Mut eben doch oft Hand in Hand gehen.

Tough call, das steht fest. Wir lieben beide Uhren gleichermaßen. Bestimmt haben Sie sich inzwischen während des Lesens für eine der beiden entschieden.


Letzte Artikel:

Kommentar schreiben

Menü