Felduhren, also speziell konstruierte militärische Einsatzuhren, erfreuen sich auch heutzutage immer noch größter Beliebtheit, wie beispielsweise Hamiltons Khaki Field-Reihe unter Beweis stellt. Die Kollektion gilt seit Jahren als Bestseller der Marke und dürfte heute für einen nicht unbeachtlichen Teil des Umsatzes verantwortlich sein.
Das charakteristisch monochrome Design der Zifferblätter (dazu gleich mehr) geht dabei auf zwölf militärische Felduhren zurück, die zu Beginn des 2. Weltkriegs in Auftrag gegeben wurden und gemeinhin als „the dirty dozen“ – das dreckige Dutzend – bekannt sind.
Angesichts des wütenden Zweiten Weltkrieges gab das britische Verteidigungsministerium einen neuen Typus Armbanduhr in Auftrag, der den Soldaten während ihrer Einsätze bestmöglich zur Seite stehen sollte: eine robuste, wasserdichte und absolute zuverlässige Einsatzuhr. Sowohl optisch als auch funktional musste diese field watch jedoch deutlich besser als die noch im 1. Weltkrieg zum Einsatz gekommene Grabenuhr (engl.: trench watch) sein.
Dazu konsultierte das Ministry of Defence ganze zwölf Schweizer Uhrenmarken, um sie mit dieser essentiellen Aufgabe zu beauftragen: Buren, Cyma, Eterna, Grana, Jaeger-LeCoultre, Lemania, Longines, IWC, Omega, Record, Timor und Vertex.
Das Verteidigungsministerium überließ dabei nichts dem Zufall, schließlich konnte das korrekte Funktionieren (bzw. Nicht-Funktionieren) im Ernstfall über Leben oder Tod der Soldaten entscheiden.
Als federführend in der Entwicklung der „perfekten Soldatenuhr“ galt damals der Befehlshaber Alan Brooks, der u.a. folgende Charakteristiken festlegte:
Neben dem einfach abzulesenden, schwarz-weißen Zifferblatt ziert die meisten Zifferblätter – neben dem Markennamen – ein so genannter Broad Arrow direkt darunter. Dieser beschreibt eine stilisierte Darstellung einer Metallpfeilspitze, bestehend aus einer Angel und zwei Widerhaken, die sich in einer Spitze treffen. Der Broad Arrow gilt als geschichtsträchtiges Symbol, das vor allem in England traditionell in der Heraldik verwendet wird, und später von der britischen Regierung zur Kennzeichnung von Regierungseigentum genutzt wurde.
Gleiches gilt für die Rückseite der Uhren, wo der Gehäuseboden nicht nur mit dem Broad Arrow, sondern zudem drei Ws versehen ist. Das “W.W.W.” wurde dabei entweder auf den verschraubten oder einrastenden Stahlboden eingraviert und steht für “Watches, Wrist, Waterproof” – also nichts anderes als eine wasserdichte Armbanduhr. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist zudem die militärische Seriennummer direkt darunter, bestehend aus einem Großbuchstaben gefolgt von bis zu fünf Ziffern.
Originale Dirty Dozen-Weltkriegsuhren wechseln heutzutage auf dem Gebrauchtmarkt für horrende Summen den Besitzer, nicht zuletzt wegen ihrer Knappheit und wahnsinnigen Geschichte.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass viele der oben genannten zwölf Uhrenmarken entweder noch existieren oder inzwischen ein Comeback erlebt haben, sodass heute ohne Probleme eine Vielzahl an originalgetreuen Nachbauten erworben werden können.
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Wurden die Marken im Krieg zur Produktion besagter Uhren “gezwungen” oder haben die das aus freien Stücken gemacht?
Klingt zynisch, aber die beiden Weltkriege haben echt so einiges für die Uhrenindustrie gemacht.
Wer weiß, ob Fliegeruhren etc. heute sonst so populär wären?