Senkrechtstarter-Uhrenmarken, die in den letzten 5 Jahren gegründet wurden

By Montredo in Lifestyle
August 6, 2020
Senkrechtstarter-Uhrenmarken, die in den letzten 5 Jahren gegründet wurden

Aussehen, Preis und Markenimage gelten für die meisten Uhrenfans als Haupt-Verkaufsargumente, wenn es um den Kauf einer neuen Armbanduhr geht. Auch wenn Markenimage nicht mit Markenhistorie gleichzusetzen ist, haftet gerade alteingesessenen Uhrenmarken in der Regel ein prestigeträchtigeres Image an als gerade um die Ecke geschossenen Mitstreitern. Man denke nur an Industrie-Schwergewichte wie Breguet, Vacheron Constantin oder Patek Philippe.

Wie so oft bestätigt auch in der Uhrenindustrie die Ausnahme die Regel. Wir stellen drei Uhrenmarken vor, die zwar erst in den letzten fünf Jahren gegründet wurden, aber dennoch heute schon ganz vorne mitspielen.

5. DONE Watches (2016)

DONE Watches ist ein Projekt des Uhrenfanatikers und Mikromechanikers Thierry Clottu, der im Jahr 2016 – nach vielen Jahren in der Uhrenindustrie – den Schritt in die Eigenständigkeit wagte. Der Name DONE deutet übrigens auf ein wichtiges Nutzenversprechen hin: Done in Neuchâtel.

Nach mehr als einem Jahr Forschung und Entwicklung stellt er mit der MECHANICA ME1A seine Idee einer perfekten Uhr vor: elegant, modern und gleichzeitig zeitlos. Jede Uhr der existierenden vier Kollektionen wird in der Schweiz gefertigt, zudem hochwertig finissiert (wie z.B. mit Genfer Streifen und gebläuten Schrauben) und liegt dennoch bei den Einsteigermodellen preislich im dreistelligen Bereich.

4. Monta Watch (2015)

Monta Watch
Monta Skyquest (knapp 1.660 EUR)

2015 war das Geburtsjahr von Monta. Obwohl die Marke mit Sitz in St. Louis, Missouri im Herzen US-amerikanisch ist, haben sich die beiden Gründerköpfe Michael DiMartini und David Barnes dazu entschieden, ausschließlich in der Schweiz produzieren zu lassen. Die beiden haben übrigens vor Monta bereits große Erfolge mit der Marke Everest Bands feiern können, die hochwertige Aftermarket-Kautschukarmbänder (für Rolex, Panerai etc.) herstellt.

Monta stellt laut eigener Aussage „Schweizer Tool-, Militär- und Taucheruhren“ her und das auch ziemlich erfolgreich. Heute umfasst der Produktkatalog bereits vier Kollektionen, von welchen die Taucheruhr-Linie namens Oceanking debütierte. Daneben gibt es die Skyquest, eine auf der Oceanking basierenden Weiterentwicklung samt GMT-Komplikation. Wer sich im Wasser oder der Luft nicht wohl fühlt und festen Boden unter den Füßen braucht, wird mit den field watches der Triumph- und der Atlas-Kollektion seine Freude haben. Die Preise für Monta-Uhren beginnen bei $ 1.420 (knapp € 1.200) für die Triumph am Kautschuk-Armband, was angesichts der technischen Daten durchaus fair ist.

3. Baltic Watches (2017)

Baltic Aquascaphe
Baltic Aquascaphe Blue Gilt (790 EUR)

Baltic Watches, ins Leben gerufen durch den jungen Franzosen Etienne Malec, ist eine Kickstarter-finanzierte Uhrenmarke aus Frankreich. Malecs uhrmacherische Passion ist zweifelsohne auf seinen Vater zurückzuführen, der ihm einst eine umfangreiche Uhrensammlung vermachte. Diese diente Malec als Inspirationsquelle für seine im zwei Jahr 2017 vorgestellten Kollektion, der HMS und der Bicompax. Ende 2018 gelang der große Durchbruch mit der Baltic Aquascaphe.

Die Baltic Aquascaphe ist eine Vintage-inspirierte Taucheruhr im zeitgemäßen 38mm-Gehäuse, die einschlug, wie eine Bombe. Vor allem das Beads of Rice-Armband, das Sandwich-Zifferblatt sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugte viele Uhren-Fans, sodass die Uhr zu Beginn weltweit vergriffen war.

Übrigens: Ob die Uhr wirklich hält, was sie versprichst, erfährst du in unserem YouTube-Review hier.

2. Horloger MING (2015)

Horloger MING
Ming 17.06 Slate (knapp 1.160 EUR)

MING ist das Ergebnis eines Uhrenkollektivs aus sechs Freunden und Geschäftspartnern, allen voran dem Malaysier Ming Thein. Thein schloss mit nur 16 Jahren sein Master-Studium in Physik an der Oxford-Universität ab, ehe er sich kurz darauf für eine Karriere als professioneller Fotograf entschied. In Zuge dessen arbeitete er für Marken wie Jaeger Le-Coultre, Van Cleef & Arpels, Maitres du Temps aber auch Richemont und die Swatch Group. 2015 folgte schließlich der Entschluss, Uhren unter eigenem Namen herzustellen.

Das aktuelle Lineup von MING besteht aus vier Uhren: Während die 17.06 eine simple Dreizeigeruhr auf ETA-Basis ist, geht es mit der 27.01 bereits einen Schritt anspruchsvoller zu, denn diese setzt auf ein von Schwarz-Etienne modifiziertes ETA Peseux 7001. Im August 2020 folgte mit der 18.01 H41 die erste Taucheruhr der Marke, die binnen weniger Stunden nach Lancierung bereits ausverkauft war. Das Ende der Fahnenstange stellt die 19.02 dar, eine Weltzeituhr mit Mikrorotor und einem komplett von Schwarz-Etienne entwickelten Manufakturkaliber. Für letztere werden dann allerdings auch knapp 11.000 Schweizer Franken fällig. Ausgestattet sind alle Uhren standardmäßig mit Armbändern der französischen Nobelmarke Jean Rousseau.

Im Jahr 2019 kam für MING nach nur vier Jahren auf dem Markt übrigens der Ritterschlag: Die MING 17.06 COPPER heimste den GPHG-Award in der Kategorie „Horological Revelation“ ein.

1. Montres Norqain (2018)

Montres Norqain
Norqain Freedom 60 Chronograph (3.600,50 EUR)

Norqain hat erst vor zwei Jahren das Licht der Welt erblickt, dafür aber einen Startsprint sondergleichen hingelegt. Hinter der jungen Marke steht Ben Küffer, Sohn von Marc Küffer, der Zeit seines Lebens in der Schweizer Uhrenindustrie gearbeitet hat und seinem Sohn sicher mit so einem oder anderem Kontakt weiterhelfen konnte. Diesem Umstand ist es (u.a.) auch zu verdanken, dass Norqain vergleichsweise schnell durch die Decke geschossen ist – das muss man an dieser Stelle fairerweise dazu sagen.

Norqain ist nach wie vor völlig unabhängig und sitzt im Schweizer Nidau bei Biel, wo seit 2018 ausschließlich mechanische Automatikuhren hergestellt werden, die zwischen 2.000 und 4.000€ liegen. Danach ging es Schlag auf Schlag: Nicht nur wird Norqain seit Mai 2019 bei Wempe vertrieben, sondern auch neuerdings von Kenissi mit Kalibern versorgt. Kenissi ist ein Schweizer Unternehmen, das u.a. Tudors Manufakturkaliber herstellt. In anderen Worten: Während andere Uhrenmarken in den Anfangstagen (bzw. Zeit ihres Lebens) noch auf Kaliber von Sellita, STP und Miyota setzen, verbaut Norqain bereits Kaliber in Tudor-Qualität. Nicht schlecht!

Weniger für mehr?

Natürlich lassen sich altehrwürdige Uhrenmarken ihre jahrhundertelange Geschichte etwas kosten. Wer darauf allerdings gut verzichten kann, nicht aber auf Qualität und ein stimmiges Konzept, ist mit den vorgestellten Senkrechtstartern insbesondere in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis bestens beraten.

Egal ob Industriegröße oder aufstrebende Nischenmarke, bei uns im Shop wird jeder fündig.


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Vorherige Kommentare (3)

  1. Für mich wäre die Wahl 1. MING, 2. Baltic, 3. Norqain, 4. Monta und dann 5. Done.
    Find’s großes Tennis was die bei Ming auf die Beine stellen, allein die Bandanstöße sind eine Wucht.

    August 7, 2020
  2. Habe mir die neue Aquascaphe mit Edelstahl-Lünette gekauft um zu sehen, was an dem Hype dran ist, aber kann ihn nun jetzt auf jeden Fall nachvollziehen! Trägt sich mega angenehm, sieht super aus und läuft aktuell mit -3 Sek. / Tag. Empfehlung ist raus.

    August 10, 2020
  3. Zwar nicht in den letzten 5 Jahren gegründet (2009), aber Halios hätte sonst noch gut in die Liste gepasst.
    Preislich mit Baltic zu vergleichen, immer ausverkauft und qualitativ imo noch einen Ticken besser!

    August 12, 2020

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